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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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zugleich wohlschmeckend und erfrischend, Ersatz des gewöhnlichen 
Trinkwassers bilden, fanden zu allermeist Verbreitung. 
Die Versendung der Mineralwässer repräsentirt einen Activ- 
Handel im wahren Sinne des Wortes; ein grosser Theil des Versen 
dungs-Geschäftes der neuesten Zeit knüpft sich an den Namen 
H. Mattoni (Chef der Mineralwasser-Versendung in Karlsbad). Die 
Ausdehnung der Versendungs-Geschäfte selbst mag aus nachstehen 
den Daten entnommen werden. 
Die Stadt Eger als Besitzerin der Franzensbader Quellen ver 
sendete im Jahre 1867 die stattliche Menge von 308.000 Krügen; 
jetzt dürfte letztere 400.000 betragen. (Brutto-Erträgniss 60.000 fl., 
Regiekosten 40.000 fl. ö. W.) Pülhia versandte in demselben Jahre 
86.225 grosse, 157.935 kleine Krüge. 
Die Karlsbader Wasser-Versendung, eine der jüngsten in Oester 
reich (sie begann 1846), ist heute gleichwohl eine der bedeutendsten 
in Europa, die grösste in Böhmen. Ihre directen Verbindungen 
erstrecken sich über alle Welttheile. Sie hält Niederlagen nicht blos 
an den meisten grossen Handelsplätzen Europa’s, sondern auch in 
Alexandrien, Cairo, Calcutta, Bombay, New-York, Brasilien, Buenos- 
Ayres, Valparaiso und Hongkong. Unter Leitung der Gemeinde 
betrug die Versendung der Karlsbader Wässer und Quellen-Producte 
im Jahre 1856 119.720 Flaschen und Krüge, 2370 Pfund Salz, 
380 Pfund Seife; heute (unter der Leitung der Firma H. Mattoni) 
846.317 Flaschen und Krüge, 14.436 3 / 4 Pfund Salz und 2113 */ a Pfund 
Seife. Die Versendung des Giesshübler Sauerbrunnen hat in der 
kurzen Zeit von 6 Jahren (im Jahre 1867 225.000 Flaschen, dagegen 
1872 bereits 670.000 Flaschen) einen bedeutenden Aufschwung 
genommen. 
An die Versendung der Mineralwässer in Marienbad (1866: 
492.828 Steinkrüge und Glasbouteillen) schliesst sich gleichfalls der 
Versandt von Quellen-Producten und Brunnensalz. Man wird nicht 
fehlgreifen, wenn man den Wert der von Deutsch-Oesterreich ver 
sendeten Mineralwässer auf eine Million Gulden und darüber schätzt. 
Dr. G. Habermann.
	        
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