Mfthlen-Industrie.
n die Geschichte der österreichischen
Müllerei*) (sogenannte „Wiener Mül
lerei“) eingehend, müssen wir vorerst
der grossen Idee und folgenreichen
Anordnungen der Kaiserin Maria
Theresia, betreffend die Colonisirung
Ungarns durch die Deutschen, geden
ken. Zu jener Zeit, bis zum Schlüsse
des achtzehnten Jahrhunderts war
das Müller-, sowie alle Approvisionirungs - Gewerbe dem Satzung s-
Zwange unterworfen. In diesem Zeiträume wurde neben der Handels -
Müllerei auch die Lohn-Müllerei stark betrieben. Die Handels-
Müllerei, welche ihren Bedarf an Frucht grösstentheils auf den
Getreide-Märkten zu Wien und Wiener-Neustadt auf eigene feste
Rechnung kaufte, und das daraus erzeugte Mehl meist an die Bäcker
der beiden vorgenannten Städte wieder verkaufte; die Lohnmüllerei,
welche gegen einen Mahllohn per Metzen oder gegen ein bestimmtes
Percent vom Mehle (Massel), Getreide für fremde Rechnung in Ver
mahlung nahm.
*) Einen grossen Theil der angeführten Daten verdanken wir Herrn
Franz Schmid, Mühlwerksbesitzer in Lanzendorf.