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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Bäcker gestellten Anforderungen stets vollkommen entsprach, sondern 
auch oft selbständige Fortschritte machte. 
In dem Zeiträume von 1848 bis zum Jahre 1865 wurden meh 
rere Versuche mit verschiedenen Systemen von Kunstbacköfen [wir 
nennen nur jene Männer, deren Bestrebungen in dieser Sichtung all 
gemein bekannt wurden: Leopold Wimmer (Wien), JosefWochenmayer 
(Krems)] gemacht, doch keines erwies sich für unsere Bäckerei als 
brauchbar, ebenso wurden die in einigen Brod-Fabriken aufgestellten 
Knet-Maschinen als in ihrem Betriebe zu kostspielig und für die in 
ihrer Erzeugung oft und mannigfaltig den Teig wechselnde W iener 
Bäckerei unpraktisch erkannt. 
Das Jahr 1865 brachte der Bäckerei in Wien die erste Maschine. 
Karl Hailfinger gebührt ausschliessend die Ehre der Erfindung, und 
seine „Teigtheilungs-Maschine“ fand alsbald ob ihrer praktischen V er- 
wendbarkeit Eingang in die meisten Backstuben. 
So. entwickelte sich die Wiener Bäckerei, und wenn auch von 
einzelnen Speculanten 'unsere Art zu backen in einigen Städten des 
Auslandes eingeführt wurde (zu Paris im Jahre 1839 durch Aug. Zang, 
nachmaliger Begründer des Journales: „Die Presse“), so war es doch 
dem Jahre 1867 Vorbehalten, uns die volle Anerkennung der Welt 
auf dem Weltausstellungsplatze zu Paris zu erringen. Von der „Wiener 
Bäckerei“ kann nach den Erfolgen, welche sie bis heute errungen, 
mit vollem Rechte behauptet werden, dass sie die erste der Welt ist— 
und was sie immer auch der Mithilfe anderer Industrie-Zweige zu 
danken hat, so zahlt sie diese Ehrenschuld redlich heim, denn die 
Wiener Bäckerei ist der Pionnier, welcher vorangeht und die Brücke 
baut für den Absatz österreichisch-ungarischer Mehle und Presshefe 
in fast allen Ländern der Erde. 
Roman Uhl.
	        
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