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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

Dr. Udo Schwarzwäller sagt nun in seinem Buche „Die neuesten 
Verbesserungen im Betriebe der Branntwein-Brennereien“ mit Recht 
aus: „Gehen Sie Ihre Erinnerung durch uud denken Sie sich 30 Jahre 
zurück, was fanden Sie damals in den Brennereien? Thermometer 
und Alkoholometer waren fast die einzigen Instrumente, deren der 
Brenner sich bediente. Im Maisch- und Gährlocale war sogar das 
Thermometer der Alleinherrscher, denn man hatte noch nicht jenes 
unschätzbare Instrument, welches Balling uns geschenkt hat, damit 
wir sehen, was wir in den Maischen arbeiten und berechnen, was wir 
von denselben zu erwarten haben.“ 
Zum Schluss möge noch die Bemerkung Platz finden, dass, unge 
achtet sich in dem Branntwein-Gewerbe drei Hauptmomente in 
natürlicher Folge aneinanderreihen, nämlich: erstens der Maisch- oder 
Zuckerbildungs-Process, zweitens die Maischgährung und drittens 
der Spiritus-Abtrieb, die Entwickelungs - Geschichte des Brannt 
wein-Gewerbes zeigt, wie man das letzte Moment zuerst in Angriff 
nahm und an den Destillations - Apparaten mit Vorliebe arbeitend 
auch darin Vorzügliches leistete, aber die Hauptsache, dass auch der 
beste Apparat zur Vermehrung der Spiritus-Ausbeute nichts beiträgt, 
ausser Acht liess. 
In dieser Hinsicht verdankt das Gewerbe nach Aufstehung der 
Gährungsgrundsätze durch Dr. Balling, welche das zweitfolgende 
Hauptmoment tangirt, einen wesentlichen Fortschritt. 
Bezüglich des ersten Hauptmoments war es den letzten Jahren 
Vorbehalten, eine Maisch-Maschine *) zu construiren, welche sich 
durch Einfachheit, Billigkeit und ergiebigere Zucker - Production 
auszeichnet, so dass man mit Recht sagen kann, das Hauptziel, auf 
dem Alles basirt, wurde zuletzt erreicht. 
L. Rozwadowsky. 
*) Die Maisch-Maschine rührt von H. Hollefreund her. 
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