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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

Wein. 
Es gibt wohl kein zweites Product, dessen Bereitung seit den 
Jahrtausenden seines Bestehens bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts 
eine so geringe Veränderung erfahren hat, als der Wein. 
Den Moment genauer zu erforschen, wann die Menschen ange 
fangen haben, aus der Traube Wein zu erzeugen, ist nicht unsere 
Aufgabe, wäre wohl auch vergebliche Mühe, nachdem sich diese 
kostbare Erfindung in die Nacht der Urzeit zu verlieren scheint. 
Wie alle Gegenstände von grosser allgemeiner Nützlichkeit und 
hohem Alter, umgibt auch den Ursprung des Weines ein Sagenkreis. 
„Gott wollte den Menschen in seinem Elende nach der Sündfluth 
trösten und schenkte ihm den Wein“ singt der Dichter. Aber nicht 
Fabel, sondern historisches Factum ist es, dass schon den ältesten 
Schriftstellern die Art und Weise den Wein zu bereiten wohl 
bekannt war. 
Den Griechen verdankt die Kunst der Bereitung, Bearbeitung 
und Erhaltung des Weines wichtige Fortschritte; sie kannten schon 
zweierlei verschiedenartig erzeugte Sorten, die eine, welche nach 
leichtem Drucke aus der Traube floss, die andere, welche erst durch 
stärkeres Pressen gewonnen wurde; auch verstanden sie gewisse 
Sorten zu verdichten, um den Wein desto länger aufbewahren zu 
können. 
Die Börner setzten diese Arbeiten weiter fort und es dürfte nicht 
ohne Interesse sein, daran zu erinnern, dass schon Virgil den mous- 
sirenden Wein besang, während derselbe sich doch erst in der Neuzeit 
einen so hohen Bang unter den bevorzugtesten Weinen zu erringen 
wusste. 
Wie weit die Weinbereitung zu den Zeiten Christi vorgeschritten 
war und welch’ langer Stillstand darauf folgte, erhellt am besten aus 
dem bekannten Werke des Columella „de re rustica“, indem noch 
heut zu Tage in den meisten südlichen Ländern die Weinbereitung
	        
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