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enthalten, welches die nötige Temperatur des Bieres herstellen muss.
In der Dreher’schen Brauerei hat man sogar Versuche mit gläsernen
Gährgeschirren gemacht, welche sich vorzüglich bewährten, jedoch
wegen zu kostspieliger Anlage (circa fl. 300 per Stück) noch keine
Verallgemeinerung fanden. Es bewährt sich überhaupt das Glas in
Brauereien wegen seiner besonderen Glätte und der dadurch leicht
ermöglichten Keinlichkeit, dann auch wegen der schlechten Wärme-
Leitungsfähigkeit und man hat in Klein-Schwechat sogar Malztennen
von Glas anzulegen versucht.
Die Lagerkeller unserer Bierbrauereien sind nach der
Bodenbeschaffenheit und den örtlichen Verhältnissen eingerichtet,
wir haben in Oesterreich viele in harten und weichen Felsen und
Sandsteinen ausgehauene Keller, und dagegen auch wieder viele in
ganz gewöhnlichem, weichem Grund ausgemauerte Lagerkeller. Was
bei den ersteren in den meisten Fällen schon die Natur geboten,
nämlich die kühle und dabei doch gute Luft, hat bei den letzteren
die Kunst unserer Ingenieure zu ersetzen gewusst. Wir sahen künst
lich angelegte und mit entsprechenden Eisbehältern versorgte Lager
keller, welche im heissesten Sommer, während man daraus Bier
abfüllte, nicht mehr als 3° B. Wärme aufzuweisen hatten, natürlich
sind diese Keller schon wegen des grösseren Bedarfs an Eis kost
spieliger.
Die Bieraufzüge werden mit Dampfkraft betrieben und wird
dadurch ein Geschäft bedeutend abgekürzt und vereinfacht, welches
früher bei Handbetrieb ein so langes Oeffnen der Lagerkeller nötig
machte. Die Bohrverbindungen von der Kühle zum Gährkeller und
von da zu den Lagerkellern, ermöglichen den leichteren Transport
während der Fabrication, verhindern die Verflüchtigung der Kohlen
säure und das starke Peitschen des Bieres, welches dasselbe in den
Pumpen und Bierwergein erfahren muss. Diese Bohre sind mit Dampf-
und Luft-Hähnen versehen, damit dieselben mit dem von dem Dampf
kessel entnommenen Dampfe gehörig und leicht gereinigt werden
können.
Indem wir noch der Gründung einer Brauer-Fachschule an der
landwirtschaftlichen Mittelschule Francisco - Josephinium in Möd-