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Kashemir - Ziege, vom Lama, von der Angora-Ziege etc. Man
mischte die Haare mit Schafwolle und sie wurden meist zu Schussgarn
und zur Erzeugung von glatten und dessinirten Eock- und Damen-
Mäntel-Stoffen, z. B. den Chinchilla, Palmerston, Pelzen etc. verwendet.
Grössere Ausdehnung, als die mit Wolle mehrten Seiden-Enden
erlangten Seiden-Garne, die einfach oder mit Wollfaden gezwirnt
verwendet werden.
Für die Vornahme der Wollwäsche bestanden nie besondere,
dafür ausschliesslich eingerichtete Anstalten. Hatte die Fabrik sie
nicht in ihren engeren Geschäftskreis mit einbezogen, so war und ist
die Wollreinigung Sache des Färbers, und haben Maschinen in dieser
Richtung noch nicht völlig durchgegriffen.
Zum Entwässern der gewaschenen Wolle bedient man sich in
der Gegenwart der in den fünfziger Jahren eingeführten Centrifugal-
Ma.sc.hine mit verticalen Spindeln. Das Trocknen wird meist mit
Anwendung der Dampfheizung bewirkt.
In neuester Zeit sind zwei hieher gehörige Maschinen zum
technischen Betriebe beider Operationen eingeführt worden, eine
WoU-Waschmaschine und ein Woll-Trocken-Apparat, ersonnen von
Petric in Bochdale.
Die Schönfärberei (wie man das Färben der Wolle zum Unter
schiede von der Seiden-, Baumwoll- und Leinen-Färberei nennt)
hat in ihren Anfängen bis in die Neuzeit herab einen empirischen
Charakter bewahrt. Erst in der neuesten Zeit ist ein durch die
Wissenschaft begründetes Verfahren eingeführt. Die interessanteste
Erscheinung in Bezug auf Betriebs - Vorrichtungen ist die in den
letzten Jahrzehnten wahrzunehmende Verminderung der Küpen und
Vermehrung der Farbkessel.
Vor Einführung der gemusterten Modestoffe standen in der
Schafwollwaaren - Fabrication verhältnissmässig wenige Farben in
Verwendung.
Je nachdem der Rohstoff unmittelbar, oder als Garn oder als
Gewebe gefärbt wird, unterscheidet man Woll-, Garn-, oder Stück-
Färberei. In den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts färbte man
vorherrschend Gewebe (Stück- oder Loden-Färberei); die Garn-