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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Kashemir - Ziege, vom Lama, von der Angora-Ziege etc. Man 
mischte die Haare mit Schafwolle und sie wurden meist zu Schussgarn 
und zur Erzeugung von glatten und dessinirten Eock- und Damen- 
Mäntel-Stoffen, z. B. den Chinchilla, Palmerston, Pelzen etc. verwendet. 
Grössere Ausdehnung, als die mit Wolle mehrten Seiden-Enden 
erlangten Seiden-Garne, die einfach oder mit Wollfaden gezwirnt 
verwendet werden. 
Für die Vornahme der Wollwäsche bestanden nie besondere, 
dafür ausschliesslich eingerichtete Anstalten. Hatte die Fabrik sie 
nicht in ihren engeren Geschäftskreis mit einbezogen, so war und ist 
die Wollreinigung Sache des Färbers, und haben Maschinen in dieser 
Richtung noch nicht völlig durchgegriffen. 
Zum Entwässern der gewaschenen Wolle bedient man sich in 
der Gegenwart der in den fünfziger Jahren eingeführten Centrifugal- 
Ma.sc.hine mit verticalen Spindeln. Das Trocknen wird meist mit 
Anwendung der Dampfheizung bewirkt. 
In neuester Zeit sind zwei hieher gehörige Maschinen zum 
technischen Betriebe beider Operationen eingeführt worden, eine 
WoU-Waschmaschine und ein Woll-Trocken-Apparat, ersonnen von 
Petric in Bochdale. 
Die Schönfärberei (wie man das Färben der Wolle zum Unter 
schiede von der Seiden-, Baumwoll- und Leinen-Färberei nennt) 
hat in ihren Anfängen bis in die Neuzeit herab einen empirischen 
Charakter bewahrt. Erst in der neuesten Zeit ist ein durch die 
Wissenschaft begründetes Verfahren eingeführt. Die interessanteste 
Erscheinung in Bezug auf Betriebs - Vorrichtungen ist die in den 
letzten Jahrzehnten wahrzunehmende Verminderung der Küpen und 
Vermehrung der Farbkessel. 
Vor Einführung der gemusterten Modestoffe standen in der 
Schafwollwaaren - Fabrication verhältnissmässig wenige Farben in 
Verwendung. 
Je nachdem der Rohstoff unmittelbar, oder als Garn oder als 
Gewebe gefärbt wird, unterscheidet man Woll-, Garn-, oder Stück- 
Färberei. In den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts färbte man 
vorherrschend Gewebe (Stück- oder Loden-Färberei); die Garn-
	        
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