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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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nämlich Sykes Patent - Throsüe - Feinspinn- und Patent Doublir- 
Maschinen noch übertroffen. 
Neben diesen Maschinen ist der schon im Jahre 1825 von 
Koberts in Manchester construirte, in Brünn jedoch erst seit 1862 
eingeführte, Selt-Actor in Verwendung. Diese Maschine konnte, 
trotz des zu Grunde liegenden technischen Fortschritts, die Verwen 
dung der Mule-Jenny nur in einem geringen Maasse beschränken. 
Im Jahre 1818 erschien es als ausserordentliche Leistung, 
Streichgarne zu 7 Strähn (ä 1760 Wiener Ellen) per Wiener Pfund 
zu erzielen; in den vierziger Jahren galt die Herstellung von 14 bis 
l.j Stiähn per Pfund als etwas Seltenes, in den fünfziger Jahren 
hatte man es dahin gebracht, 30 Strähn auf das Pfund zu spinnen. 
\ on der Firma Jos. Teuber & Söhne, den Eigenthümern und 
Nachfolgern der von H. F. & E. Soxhlet in Brünn gegründeten und 
in der Höhe ihrer Erzeugung, wie in Bezug auf die Grossartigkeit 
ihrer inneren Einrichtung, ersten Lohnspinnerei, nicht blos des Con- 
tinents, wurden auf der Londoner Weltausstellung (1862) 30 Sorten 
Garn von 3 bis 32 Strähn per Pfund ausgestellt. 
Der 1854 erschienene Bericht der Handels- und Gewerbe- 
Kammer in Brünn gibt die Zahl der Spindeln in sämmtlichen 
30 Spinnereien dieser Stadt und deren nächsten Umgebung für das 
Jahr 1851 auf 115.920 an. 
Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Streichgarn- 
Spinnereien steigern sich fortwährend, namentlich ist in dieser Rich 
tung der immer wachsende Begehr nach in der mannigfachsten Weise 
gezwimten Garnen anzuführen. Es sind deshalb auch hiefür eigens 
construirte Maschinen, von Wiede in Chemnitz gebaut, von den fünf- 
zigei Jahien ab in Brünn eingeführt worden, die sich rasch verbreiteten. 
Ein wesentlicher Fortschritt, dem bekanntlich ein nicht geringer 
Einfluss auf die Ausdehnung und Behauptung der Mode-Stoffe zuer 
kannt werden muss, war die Anwendung der Jacquard-Maschine. 
Sie ist im Jahre 1839 von F. A. Boner nach Brünn gebracht und 
zuerst in der Fabrik von Aug. Schöll aufgestellt worden. 
Die Einführung der sogenannten Wechsellade war ebenfalls 
eine höchst wichtige Verbesserung.
	        
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