Fach-Ausbildung und wurde später die Seele der Fabrik, welche
unter seiner Leitung einen solchen Ruf erreichte, dass sie fort und
fort den Bedarf an feinen Tüchern der österreichischen Armee und
auch von Militärkörpern fremder Staaten zu liefern hatte.
Um halbwegs vollständig zu sein, muss auch noch der Tuch-
Industrie Jägerndorfs gedacht werden.
Ein allgemein bewundertes, von grossartigstem Erfolge beglei
tetes Etablissement ist das von Phil. Haas & Söhne in Wien, welches
mit sehr geringen Mitteln begonnen, zu grosser Bedeutung empor
wuchs.
Der Umfang der Kotzen-, Decken- und Teppich -Fabrik der
Gebrüder Schaumann in Stockerau liefert den Beweis, wie auch nach
dieser Bichtung Oesterreichs Schafwoll-Industrie sich entwickelt hat.
Shawl-Industrie.
Die ersten Anfänge der Shawl-Industrie finden sich in Europa
im Anfänge des 19. Jahrhunderts, nach dem Rückzüge der französi
schen Armee aus Egypten, — es ist nicht unwahrscheinlich, dass
Weber, welche als Soldaten der französischen Armee unter Marschall
Kleber eingereiht waren, die Kunst Shawls anzufertigen von indischen
Gefangenen erlernten.
Die orientalischen Völker leisten bei den einfachsten Hilfsmit
teln Erstaunliches in Shawl-Geweben, namentlich bekunden sie einen
feinen Geschmack sowohl in der Zeichnung als in der Farben-Zusam-
menstellung, trotzdem hat die Intelligenz der europäischen Fabri
kanten, die höhere technische Ausbildung der Arbeitskräfte, sowie der
Einfluss der sinnreichen, wenn auch complicirten Jacquard-Maschine
sich dieses Artikels bemächtigt und ihn wesentlich vervollkommnet.
Der Typus der indischen Shawl-Muster ist die Palme mit Ver
zierungen durch Phantasie-Blumen (Cachemire genannt) und kleine