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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

Fach-Ausbildung und wurde später die Seele der Fabrik, welche 
unter seiner Leitung einen solchen Ruf erreichte, dass sie fort und 
fort den Bedarf an feinen Tüchern der österreichischen Armee und 
auch von Militärkörpern fremder Staaten zu liefern hatte. 
Um halbwegs vollständig zu sein, muss auch noch der Tuch- 
Industrie Jägerndorfs gedacht werden. 
Ein allgemein bewundertes, von grossartigstem Erfolge beglei 
tetes Etablissement ist das von Phil. Haas & Söhne in Wien, welches 
mit sehr geringen Mitteln begonnen, zu grosser Bedeutung empor 
wuchs. 
Der Umfang der Kotzen-, Decken- und Teppich -Fabrik der 
Gebrüder Schaumann in Stockerau liefert den Beweis, wie auch nach 
dieser Bichtung Oesterreichs Schafwoll-Industrie sich entwickelt hat. 
Shawl-Industrie. 
Die ersten Anfänge der Shawl-Industrie finden sich in Europa 
im Anfänge des 19. Jahrhunderts, nach dem Rückzüge der französi 
schen Armee aus Egypten, — es ist nicht unwahrscheinlich, dass 
Weber, welche als Soldaten der französischen Armee unter Marschall 
Kleber eingereiht waren, die Kunst Shawls anzufertigen von indischen 
Gefangenen erlernten. 
Die orientalischen Völker leisten bei den einfachsten Hilfsmit 
teln Erstaunliches in Shawl-Geweben, namentlich bekunden sie einen 
feinen Geschmack sowohl in der Zeichnung als in der Farben-Zusam- 
menstellung, trotzdem hat die Intelligenz der europäischen Fabri 
kanten, die höhere technische Ausbildung der Arbeitskräfte, sowie der 
Einfluss der sinnreichen, wenn auch complicirten Jacquard-Maschine 
sich dieses Artikels bemächtigt und ihn wesentlich vervollkommnet. 
Der Typus der indischen Shawl-Muster ist die Palme mit Ver 
zierungen durch Phantasie-Blumen (Cachemire genannt) und kleine
	        
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