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Gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts vollzog sich zuerst in 
Deutsch-Böhmen ein bemerkenswerter Fortschritt durch die Verwen 
dung der drastischer wirkenden Pottasche anstatt der Holzasche und 
durch verbesserte, wenngleich nicht wesentlich veränderte Vor 
richtungen für die mechanischen Arbeiten der Bleiche und Appretur. 
Mit der im Jahre 1754 begonnenen Errichtung, seiner nachher 
so berühmt gewordenen Leinwand-Fabrik in Janowitz, übertrug Grat 
Harrach die verbesserte deutsch-böhmische Bleich-Methode in das 
mährisch-schlesische Gebirge und gab überhaupt durch diese seine 
Schöpfung eine äusserst wirksame Anregung für die jetzt hochent 
wickelte Leinen-Industrie dieser Länder. 
Commerzien-Bath Christian Erxlebeu, Leinen-Bleicher und 
Appreteur in Landskron war der erste, welcher sein bis dahin empirisch 
sich entwickelnde Gewerbe vom wissenschaftlichen Standpuncte auf 
fasste und betrieb. 
Die Besultate seiner geistigen Arbeit hat er in einem sehr ver 
breitet gewesenen Buche (Wien 1812 bei Kaulfuss) gesammelt. 
Eine durchgreifende Umgestaltung jedoch erfuhr die Leinen- 
Bleicherei erst nach dem Jahre 1830 durch Einführung der Chlor 
oder sogenamiten Kunst-Bleiche mit der Javelli’schen Lauge, einer 
Pottasche-Lösung mit Wasser, welche durch Einführung von Chlorgas 
mit diesem Stoffe gesättiget wurde. Daran reihte sich die Anwendung 
der kaustischen Laugen (nach Dr. Wilhelm Kurrer in Prag), eine 
Verschärfung der Pottasche-Lauge durch einen Zusatz von unge 
löschtem Kalk. 
Die kaustischen Laugen, sowie das Chlorgas zur Bereitung der 
Bleichflüssigkeit, wurden seit der Mitte dieses Jahrhunderts durch 
Soda und Chlorkalk, welche man jetzt zum Kochen und Bleichen 
verwendet, vollständig verdrängt. Die Chlorbleiche liefert im Ver 
gleiche zu dem älteren Verfahren ein weit schöneres Product von 
mindestens gleicher Güte und nimmt, einschliesslich der abgekürzten 
Rasenbleiche, mit der man sie combinirt, nur etwa ein Viertheil der 
Zeit in Anspruch, deren die alte Bleich-Methode bedarf. 
Wohl ist es richtig, dass bei der intensiven Wirkung ihrer 
chemischen Agentien die nachtheiligen Folgen der Unkenntniss oder