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Pattinson’s Bleientsilberung ist in Pribram, Parkes’ Entsilberung
durch Zink auf der Ludwigshütte bei Pettau eingeführt, wobei das
Blei nach Condurie’s Methode (Anwendung von Wasserdampf) ent-
zinkt wird.
Wichtig sind die fortdauernden Verbesserungen und Fortschritte,
welche die hüttenmännische Gewinnung des Quecksilbers zu Idria
erfuhr.
Im Jahre 1752 wurden die sogenannten spanischen Oefen (verti-
cale Flammöfen mit Aludeln) eingeführt. Dieselben wurden später
von Baron Leithner wesentlich verbessert, und blieben (im Auslande
unter dem Namen „Idrianer Oefen“ bekannt) in Idria bis 1842
ausschliessend im Betriebe, in welchem Jahre der k. k. Bergrath
Alberti horizontale Flammöfen mit continuirlichem Betriebe zur
Verarbeitung der armen, kleinkörnigen Erze einführte, während
die reicheren Erze noch fort in den Leithner’sehen Oefen verarbeitet
wurden.
1871 wurde ein verbesserter Alberti'scher Ofen (mit Eisenplatten
gepanzert und mit neuartigen von A. Exeli construirten Condensa-
tionsröhren) erbaut.
1850 wurde nach W. Hähner’s Angabe ein Schachtofen mit
continuirlichem Betriebe und Holzkohlenfeuerung für arme grobe Erze
erbaut und bis 1858 betrieben. Dieser Schachtofen wurde von Bauer
mit wesentlich verbesserter Condensation in Valalta eingeführt, und
nach diesem verbesserten Muster 1868 wieder zwei Oefen in Idria
erbaut.
1871 wurde ein dritter Ofen dieser Art, jedoch gepanzert und
mit Exeli’s Condensation, zum Versuche aufgestellt.
Zur Verhüttung reicher Gefälle wurden 1868 durch den k. k. Ober-
Bergrath M. V. Lipoid Muffelöfen eingeführt, welche 1869 durch
A. Exeli mit mehrfachen Verbesserungen erbaut und in Betrieb
gesetzt wurden.
IV. Probirwesen. Die bedeutenden Fortschritte, welche
die Chemie seit dem letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts
machte, konnten nicht ohne Einfluss auf die Probirkunst (Docimasie)
bleiben, welche durch die Aufnahme einiger analytischen Methoden,