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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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insbesondere aber durch die Einführung der Maass-Analysen wesent 
lich bereichert und gefördert wurde *). 
Unter den letzteren ist vor Allem die Gay-Lussac’sche Silber 
probe (1830) anzuführen, welche zur weiteren Entwickelung der 
Maass-Analysen den Anstoss gab und wegen ihrer Vollkommenheit 
in jeder Beziehung den ersten Bang einnimmt. 
Die Gay-Lussac’sche Silberprobe wurde 1840 im k. k. General- 
Probiramt zu Wien und 1850 in den k. k. Münzämtern und Silber 
hütten eingeführt, wobei Mulder’s wissenschaftliche Untersuchungen 
über diese Probe (veröffentlicht 1859) praktisch verwerthet wurden. 
M. v. Lill vereinfachte den Probir-Apparat (1865) und führte dabei 
die Stass’sche Vollpipette ohne Hahn ein (1868). 
Von den übrigen maass-analytischen Proben werden gegenwärtig 
ziemlich allgemein benützt: die Jaqueliu-Hubert’sche colorimetrische 
Kupferprobe für arme Erze (1850), die Probe mit Cyankalium für 
reichere Kupfererze von Parkes, die Marguerite’sche Eisenprobe (1855) 
und die Schaffner’sche Zinkprobe (1857). 
In der eigentlichen Docimasie (Probir-Verfahren auf trockenem 
Wege) wurden hauptsächlich durch Verbesserung der Einrichtungen 
und durch Ermittelung der auf die Genauigkeit der Proben Einfluss 
nehmenden Factoren Fortschritte erzielt. 
Hierher gehören: 
die zuerst von Kuprecht 1790 empfohlene und bei den ungari 
schen Hütten eingeführte Verwendung der Probirtutten (anstatt der 
Eintränkscherben) und des Buprecht’schen Solutionsflusses bei Göl- 
disch-Silber-Proben; 
die Einführung der Plattner’schen Muffelöfen und Tiegelflamm- 
Oefen mit Steinkohlenheizung (1852), und der Perrot’schen Muffelöfen 
für Gasheizung (1869); dann 
die 1857 vonKMsek angeführten Versuche über die Verluste durch 
Capellenzug und Verflüchtigung bei der docimatischen Silber-Probe. 
*) Es erscheint beachtenswerth, dass einige der althergebrachten 
docimatischen Proben, namentlich die Gold- und Silber-Proben für Erze, 
einen solchen Grad von Vollkommenheit besitzen, dass dieselben bis zur 
Gegenwart durch kein exacteres Verfahren ersetzt werden konnten. 
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