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Als neue Probirmethoden sind anzuführen:
Plattner’s Speiseprobe für Kobalt-Mckel-Erze (1849),
Patera’s Proben für Uran und Wismuth (1847 und 1858),
Echka's Quecksilber-Probe (1872).
Endlich ist Berthier’s Methode zur Bestimmung der Heizkraft
der Brenn-Materialien (1884) zu erwähnen, welche — obgleich theo
retisch anfechtbar — für die Praxis in vielen Fällen schätzbare
Anhaltspuncte zur Beurtheilung des Werthes der Brennmaterialien
liefert.
V. Salinen. Bei den Salinen ist das alte Herkommen länger
in Geltung verblieben als bei anderen Zweigen des.Berg-und Hütten
wesens; doch um so rascher und vollständiger war der Umschwung.
Bei dem berühmten Steinsalz-Bergbau in Wieliczka, welcher
seit Jahrhunderten nahezu regellos betrieben worden und bei welchem
die Erkenntniss der Lagerungsverhältnisse und die Einführung eines
vollständigen Betriebs-Systems vielfach schwieriger war, als bei einem
unverritzten Lager, haben Bittinger und Bösler diese Aufgabe soweit
gelöst, dass die vollständige Durchführung — obgleich durch den
Wassereinbruch (1868) verzögert —nicht mehr bezweifelt werden kann.
Die grossen Steinsalz-Bergbaue in Ungarn haben die alten
Glockenbaue aufgegeben und arbeiten nach rationelleren Plänen mit
Benützung von Eisenbahnen (DeAdda inBonaszek) und Dampfkraft.
Der wichtigste Erfolg wurde in jüngster Zeit (durch Blaschke und
Jucho 1866) in Maros-Ujvär erzielt, wo das von einem Sumpfe
bedeckte Salzlager seit der Entstehung der Saline mit den Wässern
zu kämpfen hatte, und nun durch praktische Benützung der geoguo-
stischen Verhältnisse trocken gelegt ist.
Auch Torda hat eine durchgreifende Umgestaltung erfahren,
und die Saline von Parajd wird wohl nicht lange mehr das am Tage
liegende Salz in der Grube suchen.
Der Verwässerungsbetrieb der unreinen Salzlager in den Alpen
drohte — gefesselt durch alte locale Gebräuche — die erschlossenen
Salzlager vorzeitig ihrem Ende zuzuführen.
Als aber der Process in seinen physikalischen und baulichen
Erfolgen durch Schwind (1839) studirt und erkannt worden war,