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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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werden selbe jetzt in allen Formen mit harter und weicher Textur 
getragen. 
Zum Schlüsse sei noch über die Anzahl der Gewerbe bemerkt, 
dass im Jahre 1867 in Wien 222 Geschäfte mit circa 600 Arbeitern, 
in ganz Oesterreich über 4000 im Betrieb waren, welche Filz- und 
Seiden - Hüte nebst einigen anderen Filz -Artikeln erzeugten und 
den ganzen Kaiserstaat, sowie einige angrenzende Länder mit ihrem 
Fabricate versorgten. Der Import hatte sich bis auf ein Minimum 
reducirt. 
Ignaz Honig. 
Spitzen. 
Die Spitzen werden vermittelst der Klöppel, mit der Nadel oder 
mittelst Maschinen gearbeitet und sind nach der Form, nach der 
Art der Herstellung und nach dem Stoffe, woraus sie verfertiget 
werden, sehr verschieden. 
Man unterscheidet Handspitzen (genähte und geklöppelte 
Spitzen), und Maschinen-Spitzen oder Zeugspitzen. 
Ferner besteht noch eine Mittelgattung zwischen Zeugspitzen 
und Handspitzen, bei welcher der Grund auf dem Webestuhle herge 
stellt und die Zeichnung eingenäht oder ausgenäht wird. 
Die Stoffe, welche zu den Spitzen verwendet werden, sind: 
Flachsgarn und Flachszwirn, Baumwollgarn, Schafwollgarn, reine 
Seide, übersponnene Seide, Silberdrat und Golddrat, worauf sich 
die verschiedenen Namen: Linnenspitzen, Baumwollspitzen, Woll 
spitzen, Blonden, Guipure, Silberspitzen und Goldspitzen beziehen. 
Wenden wir uns zunächst zur Handspitze, welche bis in das 
erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts allein herrschte. 
Die Erfindung der Spitzen, Borden, Zähnchen, Dentelles, Lasci- 
niae, Laces scheint uralt. Diese Gewebe oder Geflechte mit durch 
sichtigem Grunde und einem Muster von stärkeren aber dichter 
liegenden Fäden, sind auf verschiedene Weise bei verschiedenen 
Völkern, hier aus Geweben, dort aus Netzwerk und Flechtwerk, hier
	        
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