Röcke mit Astrachan und anderen Pelzgattungen zu füttern und zu
verbrämen.
Nebstbei kamen Teppiche von Pelz in Mode, welche aus den
schönsten Pellen von Löwen, Eisbären, Tigern, Leoparden, Ameisen
bären, Wölfen und Füchsen nach der Natur gemacht mit sehr schöner
Montirung versehen und auch von schönen, farbigen Pelzstücken
nach architektonischen Zeichnungen kunstvoll zusammengestellt
wurden. Durch diese besonderen Leistungen hat sich auch der
Export gehoben, so dass fertige Pelzwaaren nach Rumänien, beson
ders nach Jassy und Bukarest, ebenso auch nach Italien im Werte
von 100.000 fl. alljährlich versendet werden.
Während die obgenannten Damenmoden etwas nachliessen, fing
man an, Damen-Paletots längerer Form von Sammt und Seide zu
tragen, dieselben wurden mit dem feinsten Pelzwerk breit verbrämt
und dazu trug man Muffe von mittlerer Grösse, der Preis dieser
Pelze sammt Muff variirte zwischen 200—2000 fl. Im Jahre 1865
begann man die Damenpelze kürzer zu tragen, zugleich kamen die
Pelzjacken und Muffe von Astrachan, Persianer Silskin in die Mode,
die Jacken wurden mit Fehb auch und Fehrücken gefüttert, und zu den
Pelzjacken verbrauchte man alljährlich an Astrachan 200.000 Stück.
Nun wurden auch die Damen-Winterkleider verbrämt und die
selben mit russischem, amerikanischem Zobel, Blau- und Silberfuchs,
Edelmarder, Nerz, Skunks, Seemöven und Chinchillas besetzt, ein
solches Kleid kostete 150—3000 fl.
Die Herrenpelze wurden nun allgemein modern, dieselben haben
das Futter und die Verbrämung von gleichen Fellen, d. i. von Zobel,
Edelmarder, Nerz, Biber und Bisam. Die jetzt beliebtesten Pelze
sind mit Seeottem verbrämt und mit Silkins (gefärbtem Seehund)
gefüttert.
Die Reisepelze wurden durch den grossen Bahnverkehr allge
meines Bedürfuiss, besonders gesucht sind Schoppenpelze (Wasch
bärenfelle) und dazu werden alljährlich 10.000 Felle verbraucht, die
gangbarste Sorte ist aber von Tuch mit Siebenbürger Lammfellen
gefüttert und mit Schoppen verbrämt, wovon eine grosse Anzahl zum
Verkaufe gebracht werden.