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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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dieses Artikels, wodurch, abgesehen davon, dass die Fundorte des 
Steines selbst in Böhmen liegen, eine Concurrenz des Auslandes völlig 
ausgeschlossen ist. 
Der Entwicklungsgang der österreichischen Goldwaaren-Indu 
strie bietet ein erfreuliches Bild rüstigen Strebens und gibt uns die 
Ueberzeugung, dass dieselbe trotz der bedeutenden Concurrenz des 
Auslandes, namentlich Deutschlands, höchst lebensfähig ist. 
Nicht so befriedigend ist der Stand der Silberwaaren-Erzeugung, 
welche seit 1800 in stagnirendem Zustande, wenig bemerkenswerte 
Leistungen aufzuweisen hat. Eine höchst ehrenvolle Ausnahme macht 
nur die Firma Mayerhofer &Klinkosch, deren Atelier aber auch mehr 
eine Kunst-Anstalt als ein auf den allgemeinen Verbrauch berech 
netes Unternehmen darstellt. 
Die jüngste Zeit hat wohl auch in diesen Th eil des Gewerbes 
eine kleine Besserung gebracht, doch ist die Erzeugung noch Klein- 
Gewerbe. Zu erwähnen ist noch die Firma A. B. Bacher in Prag, 
w eiche die ganz dünne, sogenannte Kittwaare fabriksmässig, haupt 
sächlich für den inländischen Markt erzeugt. 
In Ampezzo (Tirol) wird nebst der Uhren-Fabrication auch die 
Bijouterie-Arbeit (hauptsächlich Verfertigung von Haar-Nadeln aus 
Silberdrat), den heimischen Geschmacks-Bedürfnissen entsprechend, 
seit alten Zeiten schwunghaft betrieben. 
Hervorragend, und jeder Concurrenz gewachsen, ist die Wiener 
Juwelen-Arbeit, welche sich schon seit Jahren, besonders was das 
Fassen von Brillanten in Silber anbelangt, eines guten Rufes erfreut. 
In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts ist Wieser zu nennen, jetzt 
sind Kobeck & Agidy die Repräsentanten dieses Kunst - Gewerbes. 
Die Arbeiten der Letztem, wahre Meisterstücke der Juwelier-Kunst, 
wurden auf der Weltausstellung in London, als das Vorzüglichste 
anerkannt, was aut diesem Gebiete bisher geleistet wurde. 
Welch’ hohen Renommees sich die Wiener Juwelen - Arbeit 
erfreut, erhellt auch daraus, dass wiederholt Aufträge zum Fassen 
von Brillanten aus dem Auslande nach Wien gelangen. 
Adolf Apfel.
	        
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