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Eigenschaften, welche es für gewisse Zwecke ganz besonders geeignet
machte, auch fernerhin erzeugt werden dürfte.
Als eine wesentliche Verbesserung der Herd-Frischerei verdient
die im Jahre 1832 zuerst in Zöptau und Friedland in Mähren ein
geführte sogenannte Klein - Frischerei mit Benützung der Ueberhitze
zum Vorwärmen des Boh-Materials und der Gebläse-Luft erwähnt zu
werden.
1840 erwarb Andreas Töpper*) ein Privilegium auf die
Benützung heisser Gebläse-Luft im geschlossenen Zerrenn-Feuer und
auf die Beheizung aller x4.rten von Flamm-Oefen, mit Hochofen-Gicht-
Gasen, verzichtete aber schon im nächsten Jahre auf sein Vorrecht
zum allgemeinen Besten.
Zum Gas-Puddeln, wie auch zur Beheizung anderer Schweiss
und Schmelz-Oefen verwendet man seit neuerer Zeit die Siemens’sche
sogenannte Begenerations-Feuerung und erzielt damit eine beträcht
liche Ersparniss an Brenn-Material und sonst unerreichbare Tem
peraturen.
*) Andreas Töpper wurde am 10. November 1786 zu Schwanberg in
Steiermark als Sohn des wenig bemittelten Hafnermeisters Michael Töpper
geboren, erlernte in Schwanberg das Zeugschmiede-Handwerk und trat
nach längerer Wanderschaft in Weitz als selbständiger Zeugschmiede-
Meister auf.
Im Jahre 1809 lieferte er die ersten Walzen für die Neitter’sche Blech-
Fabrik zu Krems in Steiermark und ward sofort als Werkmeister in derselben
angestellt; im Jahre 1815 kaufte er ein kleines Werk bei Leoben, errichtete
dort das Blech-Walzwerk in der Gemeingrube, welches er später an seinen
Schwager Jandel verkaufte, und von welchem es an Franz Mayer Edlen v.
Meinhof und endlich an die Innerberger Haupt-Gewerkschaft überging.
Im Jahre 1818 gründete Andreas Töpper seine noch gegenwärtig
bestehende Erste österreichische Eisen-, Stahl- und Walzenblech-Fabrik zu
Neubruck, bei Scheibbs, Gaming, Gresten und Lunz.
Im Jahre 1821 ward ihm für seine Erfindung der Eisen-, Stahl- und
Walzbleeh-Erzeugung mittelst geschlossener Ständer ein ausschliessliches
Privilegium auf 15 Jahre verliehen; im Jahre 1836 erhielt er ein Privilegium
auf fünf Jahre für die Erzeugung aller Gattungen Streckeisen mittelst Walzen
dann gepresster Kopf- und Schindelnägel, im Jahre 1840 das eben erwähnte
Patent.
Andreas Töpper erhielt bei den Weltausstellungen verschiedene Aus
zeichnungen. Seitens der österreichischen Regierung wurden seine Ver
dienste durch "V erleihung der grossen goldenen Verdienst-Medaille und des
Franz-Josefs-Ordens anerkannt.
Bis zum hohen Alter von 86 Jahren leitete Andreas Töpper noch seine
Werke, bis der Tod, am 27. April 1872, seinem rastlosen, industriellen und
humanitären Wirken ein Ende machte.