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Eiserne Heiz-Oefen wurden schon beiläufig um das Jahr
1800 in Komorau gegossen.
An diesem Artikel hat sich der Erfindungsgeist vielfach versucht,
und zwar in Bezug auf die ökonomische Leistung nicht ohne Glück.
Den Mangel eines Wärme-Reservoirs, welches die Wärmeabgabe
an den zu beheizenden Raum gleich massiger und dauernder macht,
hat man durch eine Combination mit thönernen Aufsätzen oder
Mänteln, ja sogar durch Anbringung derartiger schlechter Wärme-
Leiter im Ofen selbst, zu beseitigen gesucht, jedoch ohne durchgrei
fenden Erfolg.
Zwei Constructionen, welche den erwähnten Mangel durch einen
langsamen und fast beliebig zu regierenden Verbrennungs-Process
wesentlich, verringern, haben eine grössere Verbreitung erlangt.
Es sind diess die in Sachsen und Böhmen üblichen Braunkohlen-
Oefen, mit einem Magazin, welches täglich nur einmal gefüllt wird
und woraus die zerkleinerte Braunkohle nach Maassgabe der statt
findenden Verbrennung durch ihr eigenes Gewicht auf den Rost fällt,
ferner die seit 1867 vonGeburthin Wien gebauten Füllöfen für Stein
kohlen und Coke, welche von einem Engländer Namens Dobbs erfun
den wurden.
im Jahre 1851, während der Ausstellung zu London, erwarb
dortselbst F. Wertheim ein Patent auf die Erzeugung feuer- und
einbruchsicherer eiserner Kassen und gründete im Jahre 1852 die
durch längere Zeit von der Firma Wertheim & Wiese betriebene erste
österreichische Kassen-Fabrik.
Systematisch und fabriksmässig wurde die Verfertigung solcher
Kassen vor jener Zeit in Oesterreich nicht betrieben, dagegen hat seit
damals dieser Industrie-Zweig einen grossen Aufschwung genommen
und es wurde seitens seiner Gründer, wie ihrer Nachahmer, unab
lässig und mit Eifer an der Vervollkommnung ihrer Producte
gearbeitet.
An der Verbesserung des Schlosses in Bezug auf seine
Sicherheit, sehen wir den menschlichen Erfindungstrieb ununter
brochen thätig, wogegen die Tendenz, es auf fabriksmässigem Wege
billig und in Massen herzustellen, der neueren Zeit angehört.