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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Eiserne Heiz-Oefen wurden schon beiläufig um das Jahr 
1800 in Komorau gegossen. 
An diesem Artikel hat sich der Erfindungsgeist vielfach versucht, 
und zwar in Bezug auf die ökonomische Leistung nicht ohne Glück. 
Den Mangel eines Wärme-Reservoirs, welches die Wärmeabgabe 
an den zu beheizenden Raum gleich massiger und dauernder macht, 
hat man durch eine Combination mit thönernen Aufsätzen oder 
Mänteln, ja sogar durch Anbringung derartiger schlechter Wärme- 
Leiter im Ofen selbst, zu beseitigen gesucht, jedoch ohne durchgrei 
fenden Erfolg. 
Zwei Constructionen, welche den erwähnten Mangel durch einen 
langsamen und fast beliebig zu regierenden Verbrennungs-Process 
wesentlich, verringern, haben eine grössere Verbreitung erlangt. 
Es sind diess die in Sachsen und Böhmen üblichen Braunkohlen- 
Oefen, mit einem Magazin, welches täglich nur einmal gefüllt wird 
und woraus die zerkleinerte Braunkohle nach Maassgabe der statt 
findenden Verbrennung durch ihr eigenes Gewicht auf den Rost fällt, 
ferner die seit 1867 vonGeburthin Wien gebauten Füllöfen für Stein 
kohlen und Coke, welche von einem Engländer Namens Dobbs erfun 
den wurden. 
im Jahre 1851, während der Ausstellung zu London, erwarb 
dortselbst F. Wertheim ein Patent auf die Erzeugung feuer- und 
einbruchsicherer eiserner Kassen und gründete im Jahre 1852 die 
durch längere Zeit von der Firma Wertheim & Wiese betriebene erste 
österreichische Kassen-Fabrik. 
Systematisch und fabriksmässig wurde die Verfertigung solcher 
Kassen vor jener Zeit in Oesterreich nicht betrieben, dagegen hat seit 
damals dieser Industrie-Zweig einen grossen Aufschwung genommen 
und es wurde seitens seiner Gründer, wie ihrer Nachahmer, unab 
lässig und mit Eifer an der Vervollkommnung ihrer Producte 
gearbeitet. 
An der Verbesserung des Schlosses in Bezug auf seine 
Sicherheit, sehen wir den menschlichen Erfindungstrieb ununter 
brochen thätig, wogegen die Tendenz, es auf fabriksmässigem Wege 
billig und in Massen herzustellen, der neueren Zeit angehört.
	        
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