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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Das Eingericht, das Vexir, Mittelbruch und Reifen, der Schlüssel- 
Dorn, der geschweifte Schlüsselbart und endlich die verschieden 
artigsten Combinationen bilden die Objecte zahlloser, oft sehr sinn 
reicher Erfindungen, deren eine das sogenannte Buchstaben-Schloss 
(ein Combinations-Vorlegeschloss ohne Schlüssel) als Curiosität hier 
erwähnt sei. 
Der äusseren Form nach, waren bis zum Anfang dieses Jahr 
hunderts meistens Schlösser zum Anschrauben üblich, mit den 
Einstemm - Thürriegeln und Aufsatzbändern kam das Einstemm- 
Schloss in Gebrauch und •ward jetzt für feinere Thürbeschläge vor 
wiegend verwendet. 
1798 erfand der englische Mechaniker Bramah das nach ihm 
benannte Schloss, welches auch in Oesterreich, insbesondere für Kassen 
zur Anwendung kam. Jakob Reuter in Wien verbesserte es, indem er 
es zweitourig machte. 
1778 erfand der Engländer Barron ein Schloss mit einer 
Zuhaltung, welche genau auf eine bestimmte Höhe gehoben werden 
muss, um das Zurückschieben des Riegels zu gestatten. Chubb, dessen 
Namen es jetzt führt, verbesserte es und liess es 1818 privilegiren. 
Bald darauf kam es nach Oesterreich, wo es seitdem wohl eine 
ziemlich ausgebreitete, doch lange noch nicht jene Anwendung 
gefunden, welche es vermöge seiner Einfachheit, relativen Billigkeit 
und fast absoluten Sicherheit verdient. 
1863 erwarb F. Wertheim das Stechschloss des Amerikaners 
Yale und versah damit seine Kassen. Noch sei das sehr sinnreiche 
Combinations-Schloss von Michael Winkler in Wien erwähnt, welches 
dieser 1867 privilegiren liess. 
D r a t machte man bis zum Jahre 1840 aus Zaineisen, geschmie 
deten, rund sein sollenden Eisenstangen von 8—12 Fuss Länge, 
deren sehr ungleichmässige Dicke 3 Linien und darüber betrug. Diese 
wurden auf sogenannten Zangenzügen absatzweise durch immer engere 
Zieheisen gezogen, bis alle dicken oder unrunden Stellen (Knoppern) 
beseitigt waren. Dann erst wurde der so gewonnene Drat, welcher in den 
erwähnten Absätzen die tiefen Spuren der Zangenbisse trug, insoferne 
er noch dünner gemacht werden sollte, den Trommelzügen übergeben.
	        
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