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Vortrefflichkeit seiner Erzeugnisse und des umfangreichen Betriebes
durch kaiserliche Schirmbriefe und Privilegien ausgezeichnet.
Die Erzeugung der Feilen war bis 1792 ein Gegenstand des
Kleingewerbe-Betriebes. Das Roh-Material war Gerbstahl, das
Product ordinäre, höchstens halbfeine Waare.
Jakob Fischer, Hof-Schlossermeister in Krems, begründete
damals in St. Egidy am Neuwalde, wohin er der Wasserkraft wegen
ftbersiedelte, durch Theilung der Arbeit und Unterstützung derselben
durch mechanische Vorrichtungen die fabriksmässige Erzeugung von
Feilen.
Gegen Ende der dreissiger Jahre begann die Verwendung des
immer besser und billiger werdenden Guss-Stahles und mit ihr die
mustergiltige Herstellung auch der feinsten Sorten.
Mehrfache Versuche, die Feilen mittelst Maschinen zu hauen,
haben bisher zu dem gewünschten Resultate nicht geführt.
Endlich sei hier noch der Blech-Schneide-Maschine, die Gerscha
zu Ebenau im Salzburgischen im Jahre 1865 erfand, Erwähnung
gethan.
Wir begnügen uns mit dieser bunten Reihe von Notizen und
gelangen, wenn wir dieselben nochmals flüchtig überblicken, zu dem
Resultate, dass Oesterreich, so sehr begünstigt in den Vorbedingungen
für eine colossale Eisen-Industrie, nicht ohne Verdienst ist um den
gegenwärtigen Standpunct dieser Sphäre menschlicher Arbeit, dass
es an leuchtenden Exempeln nicht gefehlt hat, aber auch, dass die
Erfolge den Gedanken — sie wären einer Steigerung fähig gewesen —
nicht ausschliessen.
Oswald Machanek.