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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

Waffen, mit Ausschluss der Kriegs-Waffen. 
Die häufigere Anwendung der Feuergewehre beim Jagdbetriebe, 
fällt in die Zeiten Kaisers Maximilian I, welcher bekanntlich ein 
grosser Jagdfreund war. Er selbst gab jedoch der Armbrust vor der 
noch wenig entwickelten „Handbüchse“ den Vorzug. Das Badschloss 
im Jahre 1515 zu Nürnberg erfunden, verschaffte dem Feuergewehre 
beim Jagdgebrauche bald Eingang und Uebergewicht. 
In den österreichischen Ländern trug der Umstand, dass sowohl 
Kaiser Ferdinand I., als auch seine Söhne Kaiser Max II., Carl von 
Steiermark und Ferdinand von Tirol (der Stifter der Ambraser Samm 
lung) besondere Jagdliebhaber waren, wesentlich zur Hebung der 
Waffen-Industrie bei. Jörg Seusenhofer in Innsbruck nimmt unter 
den Waffenschmieden jener Zeit einen der ersten Plätze ein. 
M esentlichen A orschub gewann das Feuergew r ehr in der An- 
wendung bei der Jagd, als um das Jahr 1556 die sogenannten Hagel- 
Geschosse (Schrot-Gewehre) in Aufnahme und Hebung kamen. 
Wenn mit Becht gesagt werden kann, dass bezüglich Anfertigung 
tragbarer Feuerwaffen, im 16. und 17. Jahrhundert, Deutschland fast 
ohne Gleichen dasteht, so fällt ein erheblicher Theil des Buhmes auf 
die österreichischen Länder. Die in vielen Museen aufbewahrten 
prachtvollen Präcisions - Gewehre aus der bezeichneten Periode, 
ferner Seitengewehre, Hirschfänger, Pulverflaschen und anderes 
Jagdgeräte, tragen zahlreich Signatur und Zeichen österreichischer 
Meister. Besonders zu erwähnen kommen: Wilhelm und Jörg Seu 
senhofer zu Innsbruck, Kilian Zöllner zu Salzburg, Marius Linck 
zu Prag, Leonhardis Bieslinger zu Wien, Baisselmanns Schachner, 
Andreas Zaruba und Georg Dinkl zu Innsbruck, Josef Hamerl zu 
V ien, Lkart in Prag u. m. A., endlich der durch vorzügliche Leistun 
gen ausgezeichnete und ebenso berühmte Johann Neureuter iu 
Salzburg.
	        
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