Waffen, mit Ausschluss der Kriegs-Waffen.
Die häufigere Anwendung der Feuergewehre beim Jagdbetriebe,
fällt in die Zeiten Kaisers Maximilian I, welcher bekanntlich ein
grosser Jagdfreund war. Er selbst gab jedoch der Armbrust vor der
noch wenig entwickelten „Handbüchse“ den Vorzug. Das Badschloss
im Jahre 1515 zu Nürnberg erfunden, verschaffte dem Feuergewehre
beim Jagdgebrauche bald Eingang und Uebergewicht.
In den österreichischen Ländern trug der Umstand, dass sowohl
Kaiser Ferdinand I., als auch seine Söhne Kaiser Max II., Carl von
Steiermark und Ferdinand von Tirol (der Stifter der Ambraser Samm
lung) besondere Jagdliebhaber waren, wesentlich zur Hebung der
Waffen-Industrie bei. Jörg Seusenhofer in Innsbruck nimmt unter
den Waffenschmieden jener Zeit einen der ersten Plätze ein.
M esentlichen A orschub gewann das Feuergew r ehr in der An-
wendung bei der Jagd, als um das Jahr 1556 die sogenannten Hagel-
Geschosse (Schrot-Gewehre) in Aufnahme und Hebung kamen.
Wenn mit Becht gesagt werden kann, dass bezüglich Anfertigung
tragbarer Feuerwaffen, im 16. und 17. Jahrhundert, Deutschland fast
ohne Gleichen dasteht, so fällt ein erheblicher Theil des Buhmes auf
die österreichischen Länder. Die in vielen Museen aufbewahrten
prachtvollen Präcisions - Gewehre aus der bezeichneten Periode,
ferner Seitengewehre, Hirschfänger, Pulverflaschen und anderes
Jagdgeräte, tragen zahlreich Signatur und Zeichen österreichischer
Meister. Besonders zu erwähnen kommen: Wilhelm und Jörg Seu
senhofer zu Innsbruck, Kilian Zöllner zu Salzburg, Marius Linck
zu Prag, Leonhardis Bieslinger zu Wien, Baisselmanns Schachner,
Andreas Zaruba und Georg Dinkl zu Innsbruck, Josef Hamerl zu
V ien, Lkart in Prag u. m. A., endlich der durch vorzügliche Leistun
gen ausgezeichnete und ebenso berühmte Johann Neureuter iu
Salzburg.