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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Sparsamkeit beim Holz - Aufwande im Bau-und Ingenieur-Wesen, 
als Folge der nach richtiger Erkenntniss der technischen Beschaffen 
heit des Holzes geregelten Concurrenz der Metalle, die der Natur 
des Holzes entsprechende Verwendung und Behandlung mit durch 
bildeten Werkzeugen und vollkommenen Maschinen, sorgsamste 
Abfall-Verwertung in einer stets wachsenden Industrie und im 
Kunst - Gewerbe, diess alles gibt der letzten Entwicklung der Holz- 
Benützung das Gepräge der neuzeitlichen Verfassung menschlicher 
Arbeit. 
In manchem Lande ist jene Urzeit noch nicht zu Ende, in der 
man den edlen Eichenstamm fällt, um die Frucht des Baumes dem 
weidenden Vieh zugänglich zu machen, in der man Hunderttausende 
von Calorien mit Tausenden von Pferdekräften bei Verbrennung der 
Holzmasse in Bauch aufgehen lässt, um Asche zu haben, welche 
eine kleine Quantität verunreinigtes kohlensaures Kali (Pottasche) 
abgibt; heute noch kennt man Territorien, wo die Bevölkerung, um für 
die Gewinnung der Feldfrüchte dem Urwalde Boden abzuringen, 
dessen Baumriesen fällt, nur um sie zu zerstören. 
Es gibt aber auch Gebiete, wo die zweite Epoche eingetreten 
ist, und sich die dritte vorbereitet. 
Oesterreich, vielmehr Cisleithanien, wie unsere Staatskunst, den 
mit Deutschland verschwisterten Theil des österreichischen Lander- 
Konglomerates genannt hat, Oesterreich hat in rascher Folge, in 
einem Säculum, alle drei soeben signirten Entwicklungs - Zustände 
der Holz - Benützung erlebt; es stand Mitte des abgelaufenen Jahr 
hunderts noch auf der untersten Stufe, mit den ersten Decennien des 
laufenden Jahrhunderts, in dem einen Kronlande etwas früher, in 
dem anderen etwas später, betrat es die zweite Stufe; seit den 
fünfziger Jahren, in dem Momente also, wo mit der Eruption der 
bislang geknebelten Geister, ein allgemeiner Aufschwung auch im 
materiellen Schaffen begann, entsprang aus dem bescheidenen Gewerbe 
eine riesenmächtige, wohlgegliederte Industrie. 
Zur Zeit der Josephinischen Katastral - Aufnahme des Böhmer- 
Waldes, sollten die weniger zugänglichen, fast wertlosen Waldgebiete 
einfach als „herrenlos“ erklärt werden. Fürst Johann Nepomuk
	        
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