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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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bedeutender Parqnetten-Fabriken (Gebrüder Leistier in Wien), besteht 
seit dem Jahre 1826, seit dem Jahre 1851 jedoch ausschliesslich 
der Erzeugung von Parquetten gewidmet; Stefan Barawitzka und 
Sohn in Heiligenstadt bei Wien besteht seit dem Jahre 1837 und 
hält ein Lager von 20—25.000 Stück Parquetten; Lanna in Budweis; 
die erzherzoglich Albrecht’sche Holzwaaren - Fabrik in Saybusch, 
welche besonders die französischen Fussböden mit besonderer 
Benützung von Kothbuchenholz cultivirt u. s. w. Schon in der ersten 
Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Arbeiten von Leistier und 
Beck einen grossen Buf. Bigel in Wien liess sich 1828 Parquetten 
patentiren, welche ohne Blindböden gelegt wurden. 
Ein tüchtiger Fabrikant, B. Geissler in Langendorf, hat in den 
ersten fünfziger Jahren eine Maschine zusammengestellt, welche 
mit nur 2 Hilfsvorrichtungen alle zur Herstellung von Parquetten 
nötigen Arbeiten durch eine Circular-Säge vollbringt. Patentirt 
wurde diese Maschine, welche vortrefflich arbeitet und vielfach nach- 
geahmt worden ist. erst 1870. 
Eine grosse Bedeutung für den Export an Holz-Waaren, welcher 
schon im Jahre 1807 48.000 fl. repräsentirte*), hat das Vorkommen 
von zu Besonanz-Böden besonders geeigneten Fiehten-Hölzern. Die 
Firma D. Bienert & Sohn zu Maderhäuser im Böhmerwalde, 
gegründet 1826 von Franz Bienert aus Ober-Kreibitz in Böhmen, 
hatte mit vielen Schwierigkeiten im Beginne ihres Bestandes zu 
kämpfen. Die erste Sendung von Besonanz-Holz für das Olavier- 
Etablissement von Broadwood in London ging im Jahre 1827 ab, 
und begründete einen dauernden Export nach England und später 
sogar nach Amerika. Der Wert der jährlich producirten Bestand- 
theile für Musik-Instrumente beträgt 40—50.000 fl. In jüngster 
Zeit ist dieses Etablissement in den Besitz des Fürsten Schwarzen 
berg übergegangen. 
Auch heute ist die Möbel-Tischlerei, als ein von der Bau- 
Tischlerei ziemlich stark gesondertes Gewerbe anzusehen. Die 
Tischler bildeten in den österreichischen Staaten ein zünftiges 
*) Wien hat in den 5 Jahren 1812—1816 nach dem Auslande, wozu 
auch Ungarn gerechnet ist, um 4G8.000 £1. Tischler-Waaren verschickt.
	        
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