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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Werkzeug-Fabrik unter der Firma Johann Weiss, jetzt Joh. Weiss & 
Sohn; sie wurde 1854 neu auferbaut und im Jahre 1862 wesentlich 
vergrössert, speciell für die Erzeugung von Holz-Bearbeitungs- 
Werkzeugen gewidmet und leistete bei einer Production von 2000 
Stück per Woche Vorzügliches. In den dreissiger Jahren errichtete 
Anton Gruber in Wien und etwas später in Scheibbs in Nieder- 
Oesterreich eine Fabrik, welche im Jahre 1841 an Franz Wertheim 
überging und unter der neuen energischen Leitung sich bald einen 
Weltruf erwarb. Schon im Jahre 1845 trat Wertheim bei der 
Gewerbe-Producten-Ausstellung in Wien mit einer grossartigen, 
nahezu 1000 verschiedene Stücke zählenden Collection von Werk 
zeugen auf. Diese Sammlung wurde dem technologischen Cabinete 
des polytechnischen Institutes in Wien einverleibt, und war die erste 
einer Beihe von Lehrmittel-Sammlungen, welche Wertheini für die 
Mehrzahl der technologischen Museen Europa’s nach und nach 
lieferte. Die ausserordentliche Geschäfts-Boutine Wertheim’s docu- 
mentirte sich ausser den erzielten materiellen Erfolgen, unter anderm 
im Jahre 1867, durch die Herausgabe einer Werkzeug-Kunde, 
welche sowohl dem Autor als den von ihm geleiteten Fabriken, als 
auch endlich dem technischen Unterrichte gar sehr zu Statten 
kommt. Nebst Weiss und Wertheim sind auch in einigen Provinzen 
einzelne tüchtige Werkstätten für Holz - Bearbeitungs - Werkzeuge 
zu finden; im Allgemeinen blieben jedoch diese beiden Etablisse 
ments von dem Zeitpuncte ihres Entstehens an in der Branche tonan 
gebend. 
Die eigentliche Kunst-Tischlerei mit ihren verschiedenen 
Zweigen, als Laubsäge-Arbeit, Boule-Arbeit u. s. w. hat, sowie Alles 
in der Kunst-Industrie, bis gegen die vierziger Jahre eine kümmer 
liche , der Geschmacks-Verderbniss nur zu laut Zeugniss gebende 
Existenz gefristet. Um die Einbürgerung der Boule-Arbeit in Oester 
reich soll sich der Kunst-Tischler B. Winter in den Jahren 1830 
bis 1839 nicht unwesentliche Verdienste erworben haben, wenigstens 
reclamirt er bei Gelegenheit der Gewerbe-Producten-Ausstellung im 
Jahre 1839 für sich den Buhrn, die durch den Galanterie-Waaren- 
Händler Syre in den Handel und in Mode gebrachten Artikel,
	        
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