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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Als Zweig der Metall-Druckerei ist die Erzeugung von Jagd- 
Requisiten zu erwähnen, welche für den Landes-Bedarf ziemlich stark 
beschäftigt ist, von 6 Meistern mit etwa 20 Hilfsarbeitern betrieben 
wird und einen jährlichen Umsatz von 15.000 fl. erzielen dürfte. 
Eine nicht unbedeutende Thätigkeit herrscht in der Herstellung 
von Plaque-Druckwaaren, welche sich hauptsächlich mit der Anferti 
gung von Bestandtheilen und Montirungs - Stücken der Cigarren- 
Spitzen und anderer Rauch-Bequisiten beschäftigt. Diese Erzeugung 
ist auf die Anspruchnahme durch die Rauch-Requisiten-Fabrication 
angewiesen, beschäftigt jedoch immerhin. 17 Meister mit etwa 50 
Hilfsarbeitern; der Umsatz ist in dem, bei den Cigarren-Spitzen 
von Holz etc., dann bei den Pfeifenrohren angegebenen enthalten. 
In enger Verbindung mit der Maschinen-Industiie bewegt sich 
die Erzeugung von Metall-Dreharbeiten, welche sich sowohl mit 
der Herstellung von Bestandtheilen der Näh - Maschinen, als auch 
grösserer Objecte befasst; einen bedeutenden Zweig hievon bildet die 
Erzeugung und Anbringung von Gas-Einrichtungen. Die Herstellung 
selbständiger Artikel und Objecte ist in diesem Fache beschränkt, 
der Absatz wird grösstentheils wenigstens unmittelbar im Inlande 
gefunden. Es beschäftigen sich mit der Metall-Dreherei in Wien und 
Umgebung 45 Meister mit etwa 200 Hilfsarbeitern; der jährliche 
Umsatz dürfte 1300.000 fl. betragen. 
Nicht unwichtig sind die chirurgischen Instrumente, Apotheken- 
Apparate , Syphons etc. aus Zinn, welche in grosser Menge erzeugt 
und auch vielfach exportirt werden. Es beschäftigen sich hiemit 
7 Meister mit etwa 40 Hilfsarbeitern und einem Umsätze von 
circa 80.000 Gulden. 
Wenn man einen Blick auf die dargestellte Gesammt-Hurtigkeit 
der in Wien unter der Bezeichnung „Drechsler-Gewerbe“ begriffenen 
Gewerbs-Zweige wirft, so kann man sich der Einsicht nicht ver- 
schliessen, dass diese Zweige im Ganzen und Grossen sich stetig 
entwickelt, dass sie die in der Neuzeit entstandenen Bedür&isse mit 
den durch die Zeitströmung gebotenen Mitteln nach Möglichkeit 
befriedigt, dass sie sich nicht nur behauptet, sondern befestigt und 
erweitert haben.
	        
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