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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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drangen, schon damals keine Kosten scheute, um im Allgemeinen, 
speciell aber auf dem Gebiete der Thierzucht durch Aufstellung edler 
Stammheerden dem Fortschritte den Weg zu bahnen. In eminentester 
Weise traten die Resultate solcher Bemühungen in der Schafzucht 
hervor, die, namentlich von der kaiserlichen Herrschaft Holitsch aus 
gehend, in zahlreichen Schäfereien der Dominien ihre Fortsetzung 
fanden und noch finden. Ein grosses Verdienst erwarb sich in dieser 
Beziehung der Gründer des mährisch-schlesischen Schafzüchter-Ver- 
eines, Christian Andre und dessen Sohn Rudolf, deren Wirken auch 
in anderen Zweigen der Landwirtschaft als ein hervorragendes 
bezeichnet werden muss. Aehnlich, wenn auch in minder hervor 
tretender W T eise wirkte der Grossgrundbesitz in den andern Ländern 
und wirkt in neuester Zeit die Regierung durch die von ihr im Wege 
der landwirtschaftlichen Vereine gewährten Subventionen, als deren 
Früchte die mehrfach entstandenen Rinderzucht^- und Belegstationen, 
die stattfindende Verbreitung guter Mutterthiere im Wege der Ver 
steigerung, die Auszeichnung von Viehzüchtern durch Verleihung 
von Staatspreisen u. dgl. m. zu betrachten sind. 
Die Pferdezucht, welche an und für sich stets das Schosskind 
der Regierungen war, da sie ihnen brauchbares Kriegs-Materiale 
liefert, erfreute sich seit je einer eifrigen, wenn auch zeitweise durch 
unverantwortliche Missgriffe schädlich gewordenen Behandlung. Die 
Staats- und Privat-Gestüte, die Aufstellung von Beschälhengsten, 
die Hintanhaltung von unbefugter Gaureiterei, die Verleihung von 
Staatsprämien an Pferdezüchter und der Ankauf von schönen Vater- 
thieren aus den vorhandenen inländischen Abkömmlingen ärarischer 
Deckhengste zu guten Preisen, all dies, seit einer Reihe von Jahren 
angewendet, bewirkte namhafte Fortschritte auch auf diesem wich 
tigen Gebiete. 
Obwohl die Schweinezucht in Oesterreich, mit Ausnahme von 
Galizien und den zur ungarischen Krone gehörenden Ländern, keine 
grössere Ausdehnung besitzt und stets mit verhältnissmässig gutem 
Erfolge betrieben wurde, so bemächtigte sich doch auch hier der 
Drang nach Vorwärts der Landwirte, und bewog sie zur Einführung 
englischer Schweine-Racen. Dieser Versuch hat sich trefflich bewährt,
	        
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