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Adjustirung anbelangt, als auch in Beziehung auf die Blumen-Malerei
und Spitzen-lmitation.
Gegen Ende dieses Jahres entstanden auch die Sonnenschirm-
Fächer.
Im Jahre 1868 wurden Fächer aus Veilchen- und Haselnuss-
Holz erzeugt, die sehr beliebt waren.
Das Jahr 1869 brachte uns den Stock-Fächer, das ist ein
Spazierstock, an welchem zum Schutz gegen die Sonne ein Fächer
angebracht war. Auch diese Gattung fand eine beifällige Aufnahme.
In dasselbe Jahr fällt die Erzeugung der Elfenbein-, Schildpatt-
und Carton-Fächer. Diese letzteren wurden bedeutende Export-
Artikel.
Man fing nun an, echte Gold-Malerei auf kleineren Fächern
anzuwenden, die durch die Feinheit des Ausschnittes, geschmackvolle
Unterlage der Seidenstoffe und Spitzen, ein recht gefälliges Aussehen
hatten und sehr beifällig aufgenommen wurden.
Die Mode, Juchten zu allem und jedem zu verwenden, äusserte
sich auch bei diesem Artikel und man begann, die Schalen und
später die ganzen Fächertheile mit Juchtenleder zu überziehen und
zu vergolden.
Von den Erzeugnissen im Jahre 1870 sind Papier-Fächer durch
die darauf angebrachte Pressung, durch den Glanz der Fächertheile,
sowie durch nette Ausführung, durch die Messing-, Perlmutter-,
Ebenholz- und Seide-Verzierung und zuweilen durch die elegant
angewendete Gold-Malerei bemerkenswert.
Im Jahre 1871 hatte man weiss lackirte Fächer mit recht
hübschen Ausschnitten.
Das Jahr 1872 brachte den oxydirten Fächer, den Pompadour-
Fächer, dessen eine Seite mit Seide, die andere mit Strohstoff über
legt ist; den Falten-Fächer mit Roccoco-Figuren und Griff-Stiel;
den Falten-Fächer mit darauf angebrachten künstlichen Blumen-
Bouquets und einem Roccoco-Griff *).
Friedrich Herrmann.
*) Für einen Theil der obigen Mittheilungen sind wir den Herren:
Dinzl, Kaiser, Schwickert, Kramer und Strobl zu Danke
verpflichtet.