485
1822 und 1825 werden den Gebrüdern Andreoli in Toscolano
Erfindungen zur Herstellung einer neuen Papier-Maschine, sowie zur
Erzeugung von Tapeten-, Schreib- und Druckpapier von vierzig bis
fünfzig Ellen Länge und von zwanzig bis vierundzwanzig Zoll Breite
patentirt.
Von den vielen sonstigen Privilegien für die ausschliessliche
Anwendung von Vorrichtungen und Methoden im Laufe dieses
Jahrhunderts seien nur die vom Jahre 1818 und 1824 an Joh.
Gabr. Uffenheimer für eine neue Hadernschneid - Maschine und
eine verbesserte Bleich-Methode; vom Jahre 1820 und 1823 an
Brüder Galvani inPordenone für Beinigungs- und Bleich-Methoden;
vom Jahre 1823 an Johann Dalmaso in Scurello für Stampf- und
Glättvorrichtung; vom Jahre 1825 an JosefWeiss für die Keinigung
des Papieres durch Wasserdünste; vom Jahre 1826 an V. Sterz für
Leimen des Papieres in der Masse mit vegetabilischem Leim, hier
erwähnt.
Ueberdiess mag betont werden, dass die österreichische Papier
industrie auch in den letzten fünfzig, an Verbesserungen reichen Jahren
emsig bemüht war, mit den Strebungen des Auslandes gleichen Schritt
zu halten, und alle auf technischem oder chemischem Gebiete
gemachten Verbesserungen bei ihrer Fabrication in Anwendung zu
bringen.
Im Jahre 1830, während in Frankreich selbst erst eine ganz
geringe Anzahl der dort erfundenen Maschinen thätig war, kamen
die ersten englischen Donkin’schen Maschinen nach Oesterreich.
Gabriel Kiessling (in Gesellschaft mit Lorenz in Arnau), Schallowetz
in Kaisermühlen bei Prag, Smith & Meynier in Fiume gehören zu
den Ersten, die sich in Oesterreich der genannten Maschine bedient
haben.
Sämmtliche, gegenwärtig bei der Papier-Fabrication in Verwen
dung kommende Apparate zur Vorbereitung und Vollendung des
Papier-Stoffes werden entweder von den Patent-Trägern bezogen oder
in unseren eigenen Fabriken: in Leesdorf bei Baden; in Prag (Haase
Söhne; Lüsse, Maerky & Bernard); in Wien (Hutter & Schrantz und
C. A. Specker) erzeugt.