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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Seit 1850 ist die Production dieses Hauses auf das Doppelte gestiegen. 
Nächst dieser Firma ist es die bereits genannte von Spoerlin und 
Zimmermann, welche durch die Mannigfaltigkeit ihrer Erzeugnisse an 
bunten Papieren für Buchbinder und Galanterie-Arbeiter an glatten 
und gepressten Satins, an Maroquin- und Folien-Papier, an marino- 
rirten, mit Gold und Silber gedruckten und geprägten Fantasie- 
Papieren, Gold- und Silber-Bordüren etc. sich einen Namen auch in 
dieser ausgedehnten Branche erworben hat. 
Sind auch Knepper und Spoerlin gegenwärtig nicht mehr die 
einzigen Repräsentanten dieses Faches im Kaiserstaate (wir nennen 
nur noch W. & C. Weiss in Prag), so haben sie sich und mit ihnen 
Gebrüder Büger (1853) als Begründer eines bedeutenden Industrie 
zweiges ein grosses Verdienst erworben. 
Nebst den Vorgenannten verdankt Oesterreich der Unermüd 
lichkeit und Strebsamkeit Knepper’s einen anderen neuen Erwerbs- 
Zweig und weitverbreiteten Handels-Artikel. Knepper war es, der 
in Verbindung mit seinem damaligen Compagnon Franz von Wert 
heim die Cigarretten-Papier-Fabrication 1856 hier einführte, und 
ihren Bemühungen gelang es, diesem Geschäftszweige eine grosse 
Ausdehnung zu geben, dem Producte in kurzer Zeit ein weites Absatz- 
Gebiet, namentlich im Orient, zu erobern und andere Industrielle 
zur Cultivirung dieses Artikels zu ermuntern. Es werden nunmehr 
50—60.000 Biess, somit 30 Millionen Bogen Papier jährlich in 
dieser Fabrik allein zu Cigarretten-Papier verarbeitet, was einem 
Erzeugniss von 1200 Millionen Blättern per annum gleichkommt. 
Eine nicht geringere Anzahl dürften auch die anderen Fabriken 
Oesterreichs, von denen wir Jac. Schnabel & Comp, und Christ. 
Schütz nennen, erzeugen. 
In den meisten Werken über die Erfindung der Buchdrucker- 
Kunst wird die von Deutschen gemachte Erfindung der Spiel- 
Karten*) als die Vorläuferin des Buchdruckes mit geschnittenen 
Holztafeln (Xylographie) bezeichnet. 
*) Andere schreiben die Erfindung der Spielkarten den Chinesen zu, 
bei denen dieselben schon in zwölften Jahrhundert im Gebrauch gewesen 
sein sollen.
	        
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