Typographie, Lithographie, Xylographie und
Kupferstech-Kunst.
er Aufschwung, den die Typographie in
Oesterreich gewann ,5 datirt erst vom Jahre
1830, bis zu welcher Zeit sie im
Vergleich mit ihrem Zustande am
Ende des vorigen Jahrhunderts
keine wesentlichen Fortschritte
gezeigt.
Das Verdienst, dieselbe in
Oesterreich aus dem alltäglichen
Schlendrian gezogen zu haben,
gebührtLudwigHaase*), Chef
der bestandenen Firma Gottlieb
Haase Söhne in Prag (gegen
wärtig in die Actien-Gesellschaft
„Bohemia“ umgewandelt), der im Jahre 1830 aus Oftenbach a./M.
nicht nur neue eiserne Buchdrucker-Hand-Pressen, sowie neue schöne
Typen bezog, sondern auch bereits geschulte Setzer und Drucker
daselbst engagirte, nachdem in Deutschland dieser Geschäfts-Zweig
sich bereits früher eines grösseren Fortschrittes erfreute.
*) Gottlieb Haase (geboren in Halberstadt 1765, gestorben 1824) - r
erlernte die Buchdrucker-Kunst, arbeitete an verschiedenen Orten und kam
nach Prag, wo er Factor in einer Buchdruckerei wurde, und ein kleines
Geschäft für Neujahrs- und Namensfest-Billeten begründete. Im .Jahre 1800'
heiratete er die Tochter des Buchhändlers Widtmann und wurde dadurch
in den Stand gesetzt, eine Buchdruckerei mit zwei Pressen zu kaufen. Nach
und nach verband er mit derselben eine Papier-Handlung, eine Steindruckerei
und Schriftgiesserei und vergrösserte seine Buchdruckerei auf achtzehn