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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Vergoldungs-Methode, so wie mit allen neueren, zu jener Zeit jedoch 
nur spärlich publicirten Erfindungen, und so hat diese kleine Gesell 
schaft, wie gesagt, schon damals dazu beigetragen, den Grundstein 
für den nachmaligen Aufschwung der Photographie in Oesterreich zu 
legen. Auch der nieder-österreichische Gewerbe-Verein hat sein 
Interesse an der Daguerreotypie nicht nur durch die Preiszuerkennung 
an Voigtländer bethätigt, sondern auch dadurch, dass er die Erzeugung 
inländischer brauchbarer Silber - Plaque - Platten moralisch unter 
stützte, indem auf seine Veranlassung der Plaque-Waaren-Fabrikant 
Machts sich mit der Eabrication derselben beschäftigte und seine 
Producte dem Gewerbe-Verein vorlegte; eine projectirte Preis-Aus- 
sehreibung unterblieb, da später die Photographie auf Papier ihre 
Vorgängerin, die Daguerreotypie, mehr und mehr verdrängte, welche 
die Erzeugung der Silber-Plaque-Platten überflüssig machte. 
Während so die obgenannten Männer der Wissenschaft die 
Erzeugung der Lichtbilder auf Metall-Platten förderten, entstanden 
Daguerreotypie-Ateliers für das Publicum. Fleischer, Gensbauer, 
Schuh, Streczek in Wien und Horn in Prag machten ausgebreitete 
Geschäfte. Apotheker Eeisser, der auch zuerst eine chemisch-photo 
graphische Producten - Handlung errichtete , hat wunderschöne 
Draguerreotypien erzeugt. Obwohl nun damals in Oesterreich die 
Metall-Bilder in genügend schöner Weise, selbst besser als in 
Frankreich angefertigt wurden, so hatte die Porträt - Photographie 
in Amerika doch noch schönere Erzeugnisse geliefert, was wohl darin 
ihren Grund haben mochte, dass man das Plattenputzen dort, als die 
wesentlichste Vorbedingung des Gelingens, mit Maschinen betrieb. 
Ungefähr in den Jahren 1844 oder 1845 wurde in Wien die 
Papier-Methode zweier Frankfurter, Tauner und Gerothwohl, bekannt 
und häufig besprochen, und ich glaube, es etablirten dieselben auch 
ein Atelier in Wien für Photographien auf Papier. Natürlich waren 
die damals erzeugten Papierbilder wegen der rauhen Textur des 
Negativ-Papiers ziemlich unvollkommen und bedurften der künst 
lerischen Nachhilfe. A. Martin hat in jener Zeit ebenfalls mit 
der Erzeugung von Photographien auf Papier sich beschäftigt und 
diese Versuche später, von der kaiserlichen Akademie der Wissen- 
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