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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

Subvention zu erhalten. Er hatte zwar in der Staats-Druckerei 
wieder einige Versuche gemacht, die aber für längere Zeit das 
einzige Besultat dieser Bestrebungen blieben; in dem letzten Halb 
jahr hat er jedoch seine Arbeit wieder aufgenommen. Nichtsdesto 
weniger ist es meine feste Ueberzeugung, dass wenn man einst 
Lichtdrucke in eigentlich künstlerischer Beziehung wird erzeugen 
wollen, man nochmals auf die Methode Pretsch wird zurückgreifen 
müssen. Pretsch’s Erfindung trägt auch ganz den Keim für den 
Albert’sehen Lichtdruck in sich, nur dass Pretsch die Drucke nicht 
von der zerklüfteten Leimschichte abzog, sondern dass er früher 
galvanoplastische Platten erzeugte, mit denen er den Druck voll 
endete, aber gerade darin liegt die Möglichkeit einer künstlerischen 
Verwertung, da sich solche Platten nach Umständen retouchiren 
lassen, während die grosse Schwierigkeit des Albert’schen Licht 
druckes in der Herstellung ganz reiner Lichtdrucke besteht. Auch 
kann man die Erfindung von Pretsch zur Anfertigung von Hoch 
druck-Platten für Photographien verwenden. w r as beim Albert-Druck 
nicht angeht. 
Hussnik, Lehrer zu Tabor in Böhmen, hat ebenfalls eine Methode 
des Lichtdruckes erfunden, die mit der Albert’schen Aehnlichkeit 
zu haben scheint, aber nicht zur Oeffentlichkeit gelangt ist, da 
Albert mit Hussnik einen den Letztem bindenden Vertrag abge 
schlossen hat. Wenn wir dem Verfahren von Pretsch einen 
gewissen, besonders künstlerischen Wert beigelegt haben, so hindert 
diess nicht, dass der Albert-Druck ebenfalls eine epochemachende 
Erfindung genannt werden muss, denn wie jetzt die Verhältnisse 
stehen, ist er die beste Methode von jenen, die in praktischer 
Anwendung durchgegriffen haben. Die Asphalt-Methode ist wegeii 
ihrer grossen Unverlässlichkeit zu Grabe getragen, doch haben sich 
seiner Zeit mehrere Firmen mit der Asphalt-Methode beschäftigt 
Und namentlich hat sich die Firma Beiffenstein und Bösch in diesem 
Fache ausgezeichnet, da ihre Drucke den damaligen Anforderungen 
vollkommen genügten. Auch ein zweites Etablissement für Asphalt- 
Druck nämlich das des verstorbenen Giessendorf, bestand zu jener 
Zeit (1865).
	        
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