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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Die gewöhnliche Photo-Lithographie und Zinkographie, welche 
Leth einige Zeit betrieben hat, sind nur für lineare Zeichnungen 
anwendbar; die Erfindung Mariot’s aus Graz, gegenwärtig im mili 
tärisch-geographischen Institut in Wien, und jene Methode des Licht 
druckes, welche Scamoni in Petersburg ausübt, sind so ausgebildet, 
dass sie dem Lichtdrucke Albert’s in Beziehung auf lineare Objecte 
Concurrenz zu machen befähigt sind. Schopf und Krebesz haben sich 
ebenfalls mit Vervollkommnung ähnlicher Methoden befasst und sehr 
gelungene Resultate erhalten. Ich kann nicht unerwähnt lassen, dass 
Krebesz zu jenen Männern gehört, die rastlos mit den Fortschritten 
der Photographie sich beschäftigen und es existirt fast kein Zweig 
derselben, den er nicht bearbeitet hätte. 
Angerer hat den Lichtdruck Albert’s in Oesterreich eingeführt, 
nachdem dessen Methode daselbst patentirt war. Leth hat sich in 
neuester Zeit auf die praktische Ausübung des Albert’schen Druck- 
Verfahrens verlegt und erzeugt in seinem rühmlich bekannten Atelier 
sehr gelunge Lichtdrucke. Sebastianutti in Triest hat dort ebenfalls 
ein Druck-Atelier für Albert’s Verfahren eingerichtet und Märkl hat, 
so wie Bottmayer, wenn ich nicht irre, die Berliner Methode von 
Gemoser einzubürgern versucht. Dass das militärisch-geographische 
Institut unter der Leitung des Abtheilungs-Vorstandes Schönhaber 
auf dem Gebiete der Phototypie, namentlich auf dem Gebiete des 
Kartendruckes, Ausgezeichnetes leistet, ist hinlänglich bekannt. 
Es ist nicht zu leugnen, dass Wien in Beziehung auf die Schön 
heit der erzeugten Drucke dem Auslande wenig nachsteht, wohl aber 
in der praktischen Verwertung, denn während in München Albert’s, 
Obernetter’s und Gemoser’s Druckereien floriren, und an verschiedenen 
Orten Deutschlands, wie Dresden, Berlin etc. ebenfalls ähnliche 
Anstalten entstanden, erhalten die Wiener Ateliers nur zeitweilig 
Aufträge, die so gering sind, dass man diese Erzeugnisse nicht als 
fabriksmässige Ausbeute betrachten kann, was in eigenthümlichen 
Verhältnissen seinen Grund hat. 
Diese, der Anerkennung des Lichtdruckes entgegenstehenden 
Schwierigkeiten dürften jedoch in nächster Zukunft verschwinden, 
indem nebst den bewährten, obenerwähnten Firmen auch noch
	        
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