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Objekt: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Salzsäure, Salpetersäure, Glaubersalz, Chlormangan und Chlorzinn, 
und namentlich Chlorkalk. Das Etablissement, war 1835 auf eine 
Erzeugung von 12 - 15.000 Centner Schwefelsäure eingerichtet 
und mit einer Glashütte verbunden, auf welcher Glaubersalz zur 
Tafelglas - Fabrication angewendet wurde und wo die Gefässe zur 
Erzeugung der genannten chemischen Producte, namentlich der 
Salzsäure und Salpetersäure, selbst noch in den fünfziger Jahren 
Glasgefässe waren. Uebrigens fabricirte die Glashütte auch Glaswaaren 
anderer Art, so namentlich im Anfänge der dreissiger Jahre circa 
100.000 Stück Champagner-Flaschen für inländischen Schaumwein. 
(Damals wurden schon, theils durch Stallenberg in Wien, theils 
durch Fischer in Pressburg und Andere über 100.000 Flaschen 
jährlich producirt.) 
Die erste Soda-Fabrik, welche nach Leblanc’s Verfahren arbeitete, 
wurde im Jahre 1851 von Miller & Hochstetter zu Hruschau in 
Mähren gegründet und von Karl Hochstetter persönlich geleitet. 
Dieser hatte schon früher eine auch gegenwärtig schwunghaft betrie 
bene chemische Fabrik in Brünn errichtet, wo er namentlich ausge 
zeichnetes Blutlaugensalz darstellte. 
Die Hruschauer Fabrik mit einer grossen vorzüglichen Thon- 
V aarenfabrik verbunden, hat sich seit ihrem Bestehen mit der Erzeu 
gung solcher Chemiealien beschäftigt, die mit der Soda-Fabrieation im 
innigen Zusammenhänge stehen, und betreibt gegenwärtig auch die 
Wiedergewinnung des Schwefels, nach Schaffners Verfahren. 
Die Hruschauer Fabrik, welche im Jahre 1868 bedeutend ver- 
giösseit winde, erzeugte im Jahre 1867:90.000 Centner Schwefelsäure, 
120.000 Centner Salzsäure, 60.000 Centner Soda, 12.000 Centner 
krystallisirte Soda, 6000 Centner Aetznatron, 25.000 Centner Bleich 
kalk, 95.000 Centner schwefelsaures Natron. 
Eine chemische Fabrik nächst Fiume: Stabilimento di prodotti 
chemici, wurde im Jahre 1851 von einer Actien-Gesellschaft gegrün 
det, verarbeitete zunächst die Mutterlaugen der Seesaline Pirano 
auf Glaubersalz, Salzsäure und Chlorkalk mit Hilfe von sicilianischem 
und römischem Schwefel, und erzeugte ferner bedeutende Mengen 
von schwefelsaurer Thonerde, welche sich durch grosse Keinheit
	            		
121 auszeichnete. Die Fabrik producirte im Jahre 1858: 8000 Centner Schwefelsäure, 1000 Centner calcinirtes Glaubersalz, 200 Centner Salzsäure und 1500 Centner Chlorkalk, im Jahre 1867 wurde die Gesammt-Production zu 15—20.000 Centner verschiedener Chemi ealien. mit einem Werte von über 100.000 Gulden per Jahr, ange geben. Die Fabrik von F. Bitter v. Gosleth wurde im Beginne der vier ziger Jahre in Triest gegründet und war ursprünglich nur für das Baffiniren von egyptischem Bohsalpeter bestimmt, später wurde die selbe auf die Bearbeitung von Chilisalpeter und endlich auch auf die Darstellung von Chrompräparaten ausgedehnt. Im Jahre 1859 wurde dieselbe nach Hrastnigg bei Cilli verlegt, wo derselben ein nahes Braunkohlenlager billigen Brennstoff liefert. Nach Berichten aus dem Jahre 1862 standen dem Etablissement sowohl der Chromeisen stein Steiermarks, als auch solcher von Orsowa zur Verfügung. Am Anfang der sechziger Jahre erzeugte man in Hrastnigg circa 6000 Centner Salpeter, 3600 Centner Soda, gegen 2000 Centner chromsaures Kali, im Jahre 1870: 5966 Centner Kalisalpeter, 6725 Centner krystallisirte Soda, 3898 Centner chromsaures Kali. Die Fabrication von Chrompräparaten ist auch ein Verdienst, welches sich dieses Etablissement, das ehemals unter der Leitung des Chemi kers B. Margulies stand, erwarb. In Nieder-Oesterreich beschäftigte sich früher die Fabrik von J. Fischer in Simmering mit der Erzeugung von Salpeter. Die durch Ministerial-Deeret vom 6. März 1857 ausgesprochene Bewilligung zur zollfreien Einfuhr ausländischen Salzes zu chemisch- technischen Zwecken gab der inländischen Alkali-Industrie einen neuen Impuls. \ on jener Zeit datirt auch die grossartige, massenhafte Einfuhr von Kalisalzen und anderen Producten aus den Salinen Stassfurts und es entstand zunächst im Jahre 1857 die chemische Fabrik des öster reichischen 5 ereines für chemische und metallurgische Production zu Aussig a. E. Dieselbe gehört jedenfalls gegenwärtig zu den grossartigsten auf dem Continente und erzeugte im Jahre 1867: Schwefelsäure
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