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dener Construction. In der darauf folgenden Zeit war es vorzüglich
die fürstlich Salm’sche Maschinenfabrik in Doubrawitz bei Olmütz,
welche besonders in der Anfertigung von zweckmässigen Häcksel
schneid-Maschinen Nennenswertes leistete. In Ungarn entstand nicht
viel später in Eima Szecs, auf den Gütern des Prinzen August von
Coburg-Gotha, eine Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen, welche
anfänglich von dem um die Verbesserung der Pflüge verdienten Umfeld
geleitet wurde.
Zur Zeit des Ablebens des Kaiser Franz war schon eine grosse
Anzahl englischer Ackerwerkzeuge in Oesterreich bekannt*). Man
arbeitete hie und da probeweise mit schottischen Schwingpflügen und
Dreschmaschinen. Was die letzteren betrifft, so gab es wohl keine
Gattung landwirtschaftlicher Maschinen, an deren Construction sich
der österreichische Erfindungsgeist vielseitiger versuchte.
Zur letztgenannten Zeit waren schon 16 verschiedene Dresch
maschinen bekannt, deren Construction sowohl in der Nachahmung
der Dreschflegelarbeit als in der eines Stampfwerkes bestand.
Wohl stützte sich die Construction einiger Dreschmaschinen auch
auf das Walzen-System. Wir führen in dieser Richtung die Süssen
brunner Walzendresch-Maschine an. Zahlreich waren die Dresch
maschinen, welche vertical rotirende Flegel, deren System auf einer
Tenne im Kreise herumgezogen wurde, oder rotirende, ebenfalls auf
der kreisförmigen Tenne herumzuziehende kannelirte Kegel enthielten.
Andere Dreschmaschinen, wie z. B. die Tiroler Dreschmaschinen,
gleichen mehr einem Stampfwerk. In den Alpenländern gab es und
finden sich wohl auch noch heute Dreschmaschinen mit Stampfwerk
und horizontal sich drehender kreisförmiger Tenne. Zu den obge
nannten Dreschmaschinen zählen die Hensl’sche Handdresch-
Maschine, Frenzel’sche Göpeldresch-Maschine und die Veroneser
Dreschmaschine. Daninger’s Dreschmaschine war in Eutzendorf im
Marchfeld schon 1813 in Thätigkeit, und leistete so viel als 12 Dre
scher. Die Pferde, welche zur Bewegung dieser Dreschmaschine mit
°) Erzherzog Johann brachte von einer Reise aus England die besten
englischen Handgeräte zum Garten- und Wiesenbau mit, und förderte
dadurch deren Verbreitung in Oesterreich.