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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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dener Construction. In der darauf folgenden Zeit war es vorzüglich 
die fürstlich Salm’sche Maschinenfabrik in Doubrawitz bei Olmütz, 
welche besonders in der Anfertigung von zweckmässigen Häcksel 
schneid-Maschinen Nennenswertes leistete. In Ungarn entstand nicht 
viel später in Eima Szecs, auf den Gütern des Prinzen August von 
Coburg-Gotha, eine Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen, welche 
anfänglich von dem um die Verbesserung der Pflüge verdienten Umfeld 
geleitet wurde. 
Zur Zeit des Ablebens des Kaiser Franz war schon eine grosse 
Anzahl englischer Ackerwerkzeuge in Oesterreich bekannt*). Man 
arbeitete hie und da probeweise mit schottischen Schwingpflügen und 
Dreschmaschinen. Was die letzteren betrifft, so gab es wohl keine 
Gattung landwirtschaftlicher Maschinen, an deren Construction sich 
der österreichische Erfindungsgeist vielseitiger versuchte. 
Zur letztgenannten Zeit waren schon 16 verschiedene Dresch 
maschinen bekannt, deren Construction sowohl in der Nachahmung 
der Dreschflegelarbeit als in der eines Stampfwerkes bestand. 
Wohl stützte sich die Construction einiger Dreschmaschinen auch 
auf das Walzen-System. Wir führen in dieser Richtung die Süssen 
brunner Walzendresch-Maschine an. Zahlreich waren die Dresch 
maschinen, welche vertical rotirende Flegel, deren System auf einer 
Tenne im Kreise herumgezogen wurde, oder rotirende, ebenfalls auf 
der kreisförmigen Tenne herumzuziehende kannelirte Kegel enthielten. 
Andere Dreschmaschinen, wie z. B. die Tiroler Dreschmaschinen, 
gleichen mehr einem Stampfwerk. In den Alpenländern gab es und 
finden sich wohl auch noch heute Dreschmaschinen mit Stampfwerk 
und horizontal sich drehender kreisförmiger Tenne. Zu den obge 
nannten Dreschmaschinen zählen die Hensl’sche Handdresch- 
Maschine, Frenzel’sche Göpeldresch-Maschine und die Veroneser 
Dreschmaschine. Daninger’s Dreschmaschine war in Eutzendorf im 
Marchfeld schon 1813 in Thätigkeit, und leistete so viel als 12 Dre 
scher. Die Pferde, welche zur Bewegung dieser Dreschmaschine mit 
°) Erzherzog Johann brachte von einer Reise aus England die besten 
englischen Handgeräte zum Garten- und Wiesenbau mit, und förderte 
dadurch deren Verbreitung in Oesterreich.
	        
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