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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Oesterreichs hinaus. Kleyle’s Pflug ist eine vollkommen selbständige 
Schöpfung und gänzlich unabhängig von den anderweitig massgeben 
den englischen Mustern. Seine Ackergeräte fanden rasch Eingang 
in die Praxis und sind heute noch in vielen Wirtschaften im Gebrauche. 
Wenn Kleyle’s Pflug im Lande nicht die Verbreitung fand wie z. B. 
jener Zugmayer’s, so lag die Ursache vorzugsweise in dem grossen 
Gewichte und hohen Preise, welche durch die Ausführung in Guss 
eisen bedingt waren. 
Carl Kleyle erwarb sich noch weitere Verdienste, indem er für 
die Einführung und Verbreitung vieler auf der ersten Londoner Aus 
stellung 1851 hervorragenden landwirtschaftlichen Maschinen, insbe 
sondere der Garrett’schen Säemaschine, der englischen Pferde-Heu- 
rechen, Heuwendemaschinen, Pferdehaken, Quetsch-und Mahlmühlen, 
sowie Erntemaschinen, thätig war. Durch Hamm’s Werk „Die land 
wirtschaftlichen Maschinen und Geräte Englands,“ ward die Kennt- 
niss der vorzüglichen englischen landwirtschaftlichen Maschinen und 
Geräte unter den gebildeten Landwirten Oesterreichs bald allgemein. 
Ministerialrath Pabst, der sich schon in Hohenheim um die 
Verbesserung des Schwerz’schen Pfluges verdient gemacht, und dort 
auch einen Häufelhaken zur Bearbeitung wenig entfernter Reihen bei 
der Rübencultur erfunden hatte, über dessen Verwendbarkeit sich 
Schober in seiner landwirtschaftlichen Geräte-Kunde vortheilhaft 
ausspricht, ward bei der Uebernahme der Direction der höheren 
landwirtschaftlichen Lehranstalt in Ungarisch - Altenburg, für die 
landwirtschaftliche Technik rastlos thätig. Er sorgte für die Ver 
breitung der Hohenheimer Pflüge und vieler anderwärts bewährter 
Ackergeräte, und gründete mit seinem Tochtermanne Friedrich Kraus 
eine landwirtschaftliche Maschinenfabrik in Wieselburg, die heute 
von Kühne schwungvoll betrieben wird. Pabst’s bedeutendste Erfin 
dung war der nach ihm genannte Extirpator. 
Im Verlaufe der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gewann die 
Drill-Cultur der Hackfrüchte und später wohl auch die des Getreides 
immer mehr Verbreitung und damit auch die Verwendung von Pferde 
haken und Cultivatoren im Allgemeinen. Ganz besondere Verdienste 
um die Verbreitung der Drill-Cultur und um die gartenmässige Cultur
	        
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