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nach Abnahme des Säewerkes und nach Einstellung der entspre
chenden Behäufelungs- und Jäte-Apparate zu allen bei der Büben-
Cultur vorkommenden Arbeiten. Die genannte Säemaschine wird in
den rübenbauenden Gegenden Böhmens und Mährens geschätzt und
erfreute sich in zahlreichen Stücken eines Exportes nach Sachsen,
Preussen, Frankreich und Bussland.
Von demselben Erfinder ist für die Cultur der Büben ein
Krusten-Stachler bekannt. Ferner hat sich ein junger österreichischer
Landwirt Edmund Jellinek durch Erfindung eines Dibbel-Systems,
und eines von der Praxis vielseitig anerkannten Milchkühl-Appa
rates, der jetzt von dem Spängler Bomanowski in Wien fabriksmässig
dargestellt wird, vortheilhaft bekannt gemacht. Der Maschinen-
Fabrikant Kühne in Wieselburg erntete auf der Prater-Ausstellung
1866 vielseitige Anerkennung für Verbesserungen an seinen Beihen-
Säemaschinen. Professors W. Hecke Häufelpflug, der das Behäu
feln nach wesentlich verbesserten Principien in vollkommener Weise
ausführt, brachte die Lippe - Schaumburg’sche Maschinenfabrik in
Därda zur selben Ausstellung.
Hervorragende Verdienste besonders in literarischer Beziehung
um die Hebung des landwirtschaftlichen Maschinenwesens in Oester
reich und erfolgreiche Vertretung im Auslande gelegentlich der
Welt-Ausstellungen erwarb sich Professor Dr. J. Arenstein, indem
er theils als eifriger Bedacteur der allgemeinen Wiener land- und
forstwirtschaftlichen Zeitung, theils als Berichterstatter der Weltr
ausstellungen in London und Paris durch anregende und fachgemässe
Berichte die Fabrication und Anwendung zweckmässiger landwirt
schaftlicher Maschinen anbahnte.
Von dauerndem Einflüsse für den Aufschwung des landwirt
schaftlichen Maschinenwesens in Oesterreich-Ungarn waren auch die
Bestrebungen und Versuche mit neuen Maschinen an der Akademie
in Ungarisch-Altenburg. Schon Pabst legte gleich anfänglich diesem
Theile des Unterrichtes ein grosses Gewicht bei. Es waren insbe
sondere die Professoren Hecke und Beitlechner, welche die Versuche
mit neuen Maschinen angelegentlich betrieben und ihre Erfahrungen
in der landwirtschaftlichen Tages-Literatur veröffentlichten. Aber