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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Assistentenstelle übertragen wurde. Im Jahre 1827 wurde Grabner k.k.Wald- 
Uebergeher, 1830 Waldamts-Ingenieur, übernahm 1833 provisorisch die 
Professur der Naturkunde in Mariabrunn, für welche er im Jahre 1835 defi 
nitiv ernannt wurde. Seit 1838 als Professor der Forstkunde thätig, trat der 
selbe im Jahre 1847 als Forstrath in die Dienste des Fürsten Alois zu 
Liechtenstein über, erhielt 1857 den Franz-Josef-Orden und starb kurze Zeit, 
nachdem er in den Ruhestand getreten, am 4. November 1864. 
Johann Newald. 
Torf. 
Kann sich auch die österreichisch-ungarische Monarchie mit 
dem Torfreichthum anderer Staaten Europa’s, worunter in erster Linie 
Russland, Deutschland und Irland genannt zu werden verdienen, 
nicht im Entferntesten messen, so besitzt sie doch im weiten Umfange 
des Reichsgebietes mächtige Ansammlungen von Torf-Substanz. Im 
geologischen Sinne sind die Torfmoore, deren Ursprung sich in vielen 
Fällen bis in die Diluvial-Zeit hinauf verfolgen lässt, als die jüngsten 
Kohlengebilde zu betrachten. Nach Natur und Wesen ist der Torf 
ein rein vegetabilisches Erzeugnis und das Endresultat eines speci- 
fischen Verwesungsvorganges unter Wasser, wobei die organische 
Materie bei gleichzeitiger Bildung von humösen und bituminösen 
Körpern eine unvollkommene Zersetzung erleidet, welche man gemein 
hin den Vertorfungs-Process nennt. Die Pflanzen-Geographie hat diese 
eigentümliche, unter unseren Augen sich fortentwickelnde Vege 
tations-Form, eine Zwischenstufe von Wasser und Land, als Moor 
charakterisirt. Ist das Product der Decomposition vegetabilischer 
Masse eine brennbare Substanz, so heisst sie Torf und das Moor wird 
zum Torfmoor. Ein chemisches Merkmal ist die Carbonisation der 
Holzfaser und mithin die Erhöhung ihres Heizwertes. 
Die Bezeichnungen der Moore mit den Namen Möser, Filze, 
Auen, Riede, Lohden, Brüche entstammen dem provincieilen Sprach- 
gebrauche. Allgemein unterscheidet man in Hoch- und Flachmoore, 
oder in Kiesel- und Kalkmoore, — Kategorien, welche in der inneren 
Beschaffenheit des Speisewassers ihre genetische Begründung finden.
	        
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