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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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darstellen. Ausserdem kommen noch manche Mittelglieder oder 
Combinationen beider Haupt-Typen vor, von den hainartigen Erlen- 
brftchen zu den schlammigen Morästen und von dem anmoorigen 
Geestboden der norddeutschen Ebene zu dem nur leicht gemoorten 
Erdreich in den Tiefländern und den Marschen. 
Mit Ausnahme der Küstenländer von Kroatien und Slavonien 
sind Torfmoore über die ganze übrige Monarchie verbreitet und sowohl 
den Niederungen als den Gebirgen eigen. Um die nähere statistisch 
naturhistorische Kenntniss dieser zu Tage liegenden Kohlentelder 
durch die wissenschaftliche und praktische Auffassung der Torffrage, 
hat sich die in den fünfziger Jahren im Schoosse der zoologisch 
botanischen Gesellschaft in Wien bestandene Torf-Commission, ins- 
besonders angeregt durch das, dazumal ungewöhnliche Sensation her 
vorbringende Torfaufbereitungs-Verfahren des Ober-Postrathes Exter 
in Baiern, ganz ausserordentliche Verdienste gesammelt. Mit Hilfe 
amtlicher Erhebungen und auf Grund eigener Bereisungen wurde das 
Torfwesen in Oesterreich nach allen Seiten behandelt und in Wort 
und Schrift dem öffentlichen Interesse nahegelegt. In der systema 
tischen Erweiterung dieser Kenntnisse zeichneten sich namentlich 
zwei Fachmänner ersten Ranges aus, nämlich Professor Pokorny, 
gegenwärtig Director des Leopoldstädter Real-Gymnasiums in V ien. 
und Professor J. R. Lorenz, derzeit Sectionsrath im österreichischen 
Ackerbau-Ministerium, von welchen der Erstere, zugleich Bericht 
erstatter der Commission, die vordem so nebulösen ungarischen 
Torf-Terrains gründlich durchforschte, während der Letztere im Auf 
träge der Staats - Regierung sich eingehenden und mustergiltigen 
Studien über Natur und Wesen der Salzburger Torfmoore unterzog. 
Der anerkennenswerten Thätigkeit dieser Commission verdanken wir 
überhaupt die ersten, sicheren Grundlagen der österreichischen Torf- 
Literatur. 
Sowohl in den Grenzgebirgen, als in den Tiefebenen der Ost 
hälfte des Reiches wurden Torflager von so bedeutender Erstreckung 
aufgefunden, dass dagegen die Torfvorkommen in Cisleithanien völlig 
in den Hintergrund gedrängt werden. Im Tieflande herrschen die 
Flachmoore, im Randgebirge die Hochmoore vor. Das grossartigste
	        
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