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Volltext: Das Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

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felbft ber furje Seitraum non 5 Safjren, ber feit ber StuSftellung 
in fparis oerfloffen ift, I;at trofe aller uttglüdlidjen Smifchenfcille 
aud) jeine guten grüßte getragen. 
2)a§ ©tubiutn ber alten guten Sßorbilber, meld)cS in ber 
SWöbelinbuftrie fo mafjgebenb eingemirlt tjat, macht fich and) bet 
ben Sronjen gettenb; aber eS tjanbelt ftdj ¥eine@ruege> blofj um 
jfilanijctjeö Jtopiren, fonbern um felbftbenfenbeS ©Raffen unb 
freubigeS Scnußen ber guten SSorbilber. 
föinjelnc ^Betrachter ber mobernen tunftgemerblidjen tBcme* 
gung paben in biefem äufjerft erfreulichen Sineignen ber alten 
«Borbilber nichts als eine unfruchtbare Wadjahmerei fehen motten. 
SBie irrig biefe Slnfdjauung ift, geigt fid) nirgenbS beutlidjer, 
als menn man bie frangöfifcE>en IBrongearbeiten mit betten StalienS 
uergteicht. 3n Italien blüht ber «Bronjcgufj lebiglidj burd) bic 
Nachahmung ober gerabeju burd) baS SSebürfnif) ber Slntiqui- 
tätenfälfeher. Sie großen ©ießereien oon Sßcnebig arbeiten faft 
auSfdßicßlid) nach alten «Nebelten, unb menn fie aud) felbft ihre 
Kopien nicht als SUtertljütner oerfaufen, fo gefd)icl)t bieS befto 
umfaffenber oon ben Slntiquitatenhänbtern. Unfere fprioatfamtm 
luttgen ftnb BÖHig überfchmemmt oon Wadjgüffen alter SSenetianer 
unb Florentiner äh'onjen. 68 ift ja einem ^unftliebhaber recht 
erfreulich?, fd)bne alte «Wobelle in Wachgüffett befitten 31t tonnen; 
aber er muß fte auch nur als fo(d)e bejahten. Sie SluSfteHung 
ber Sßenctianer in SBien mag manchem Sammler bie Singen über 
ben «Berti) feines theuer ermorbenen SigenthumS öffnen. (Sin? 
gelne «Berfuche ber Stalierter, ihre Dorhanbenen alten SWobelle 
für moberne Bmede 31t oermertljen, finb menig glüdlich auSge* 
faßen. «Wan hat bie berühmten 2eud)ter ber Sertofa bei fPaoia 
unb anbere fPradjtftüde ber Nenaiffance=«Periobe 31t mobernen 
Äanbelabcrn benuht, baS ÄompofitionSoermögcn ber mobernen 
Italiener h«t aber nicht auSgcreicht, um bie nöthigen Sinuc unb
	        
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