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meift ber Slntife entlehnten SJtuftern, welche wir alg einen gort=
fd^ritt mit großer greube begrüben, benen wir aber buch färnmt*
lieh gröffere Seidffigfeit wünschen muffen. Sie grangofen haben
auch hier ffdj nicht an 9Ir<hitefturornamente, fonbern an gute
Arbeiten beg fERittetalterg unb ber fftenatffance gehalten unb
ebenfalls unter bem Flamen ©Ium)Ware aug ungebleichten,
giemlidj ftarfen Seinenfäben buräffrebtige, bem feilet ähnliche
SBirfereien hergeftellt, beren SJtufterung non unübertrefflicher
©üte ift. ©g Weäffeln bidüere unb burcffbrochene (Streifen, bic
fUtufter bewegen [ich in ben geometrifdjen Fügungen ber ©runb=
läge mit Seidffigfcit unb reicher Slbwecfifelung, feineg will etwag
bebeuten, jebcg ift nur eine fpielenbe güllung beg fern ft gu
burdfftdffigcn ©runbeg, wie, bieg für bie ©arbinen, welche
faltig gufammengelegt werben, bag einzig Sichtige ift.
©twag Slnbereg ift cg mit ben Vorhängen, welche Wie
herabgelaffene Souleauj: glatt an ben (Scheiben herunterhängen
unb welche man jefft in Süllweberci unb (Sticferei Wieberum
fehr reich auggubilben liebt. fpier ift eine reiche, flar gelegte
3eid)nung twllftünbig am fpiaffe, hier formen groffe, entwicfelte
fffflangenmotioe, giguren unb bilberartige Sarftellungen red)t
wohl eingretfen. Sie grangofen haben nun berartigen Slrbciten
gefchmacfnolle (Stücfc gur Slugftellung gefeffieft. SCRit ftefferem
Stilgefühle finb bie Ornamente unb ^ieguren auf benfelbcn in
jener uncerbunbenen, halbfdjwebenben Slrt gehalten, Weldje wir
auf ponrpejanifdren SBanbmalereien bewunbern: ber ©runb ift
burchffchtiger Süll, bie Ornamente finb in etwag bitterem
Stoffe auftamburirt. 3u biefem Rufnähen ift ein fefter rotier
ober feffwarger gaben genommen, welcher bem Ornamente einen
fräftigen Jfoutur giebt. Sieg Senuffen ber garbe, Weldjeg an
mandjen Stücfcn noch Weiter geht, muff alg ein glüdlidjer ©riff
begeidfnet werben.