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Volltext: Das Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung 1873

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meift ber Slntife entlehnten SJtuftern, welche wir alg einen gort= 
fd^ritt mit großer greube begrüben, benen wir aber buch färnmt* 
lieh gröffere Seidffigfeit wünschen muffen. Sie grangofen haben 
auch hier ffdj nicht an 9Ir<hitefturornamente, fonbern an gute 
Arbeiten beg fERittetalterg unb ber fftenatffance gehalten unb 
ebenfalls unter bem Flamen ©Ium)Ware aug ungebleichten, 
giemlidj ftarfen Seinenfäben buräffrebtige, bem feilet ähnliche 
SBirfereien hergeftellt, beren SJtufterung non unübertrefflicher 
©üte ift. ©g Weäffeln bidüere unb burcffbrochene (Streifen, bic 
fUtufter bewegen [ich in ben geometrifdjen Fügungen ber ©runb= 
läge mit Seidffigfcit unb reicher Slbwecfifelung, feineg will etwag 
bebeuten, jebcg ift nur eine fpielenbe güllung beg fern ft gu 
burdfftdffigcn ©runbeg, wie, bieg für bie ©arbinen, welche 
faltig gufammengelegt werben, bag einzig Sichtige ift. 
©twag Slnbereg ift cg mit ben Vorhängen, welche Wie 
herabgelaffene Souleauj: glatt an ben (Scheiben herunterhängen 
unb welche man jefft in Süllweberci unb (Sticferei Wieberum 
fehr reich auggubilben liebt. fpier ift eine reiche, flar gelegte 
3eid)nung twllftünbig am fpiaffe, hier formen groffe, entwicfelte 
fffflangenmotioe, giguren unb bilberartige Sarftellungen red)t 
wohl eingretfen. Sie grangofen haben nun berartigen Slrbciten 
gefchmacfnolle (Stücfc gur Slugftellung gefeffieft. SCRit ftefferem 
Stilgefühle finb bie Ornamente unb ^ieguren auf benfelbcn in 
jener uncerbunbenen, halbfdjwebenben Slrt gehalten, Weldje wir 
auf ponrpejanifdren SBanbmalereien bewunbern: ber ©runb ift 
burchffchtiger Süll, bie Ornamente finb in etwag bitterem 
Stoffe auftamburirt. 3u biefem Rufnähen ift ein fefter rotier 
ober feffwarger gaben genommen, welcher bem Ornamente einen 
fräftigen Jfoutur giebt. Sieg Senuffen ber garbe, Weldjeg an 
mandjen Stücfcn noch Weiter geht, muff alg ein glüdlidjer ©riff 
begeidfnet werben.
	        
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