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(Sc ift auch Seutfchlanb noch feineswcgS entblößt Pott ber*
artigen (ärgeugniffen. SaS tcutjd'e ©ewerbe=9)iufeum tu ©erlin
beft^t eine intereffante Sammlung Don SIrbeiten tiefer 31 rt. Sie
öfterreid)ijd)e Stbtfjeilung bet ffieltausftellung geigt bereite, wie
and) in Defterrcid) tiefer ffteft alter nationaler Snbuftrie nupar
gemacht worben ift. Sie Töpfer in 3naim, welche ein befonberS
gutes SKateriat unb eine gute Sechnif befaßen, ftnb Dom öfter»
reiebifdfen SMufeum in SSien angehalten worben, ihren SSaaren
eine beffere gönn unb ßeitfmung gu geben, feboef) mit ffieibehal»
tung it)rer alten Secßnif. Sie fper erreichten tftefultate fint
glängenb. Siefe einfachen unb btütgen Ärüge, Welche nach guten
alten SRuftern hergeftettt ftnb, befipn einen großen fünftlerifd>en
tRcig unb geigen bcntlid) ben 38eg, ben man einjchlagen muß,
um baS Äunftgewerbe nidft nur in einzelnen großen gabrifen,
fonbern in ben weiten Schichten beS ©otfeS gu heben.
SaS eigenthümtichfte Seifpiel Don bem (Sinftuffe ber natio»
nalen tpauSinbuftrie auf baS moberne Äunftgewerbe bietet 9tuß=
lanb bar. SBährenb wir in ben übrigen Säubern nur eingelne
©eifpiele geiftooller gabrifanten ober Äunftanftalten aufführen
fonnten, hat fidf in fftußlanb bie neue nationale ^Richtung biefeS
ÜJiaterialS bewältigt. Sie hRuffcn hatten e§ als brüdenb cm»
pfunben, in alten höhnen SebenSbebürfniffen Dom SluSlanbe ab»
hängig gu fein. Seutfche unb frangöfifche SEifchler unb Sapegierer
brachten alle SupuSgegenftänbe in baS Sanb. Ser Dornchme
tRuffe hatte gar feine ©egielfung gu bem, WaS fein eigenes Sanb
herDorbracbte, cbenfo wenig wie er in feinen ©efeßfdfaften ruffifd)
gu fpeifen pflegte. Siefer Saftanb hat feit einigen fahren eine
SBanblung erfahren, bie wir in ber fßotitif wohl fennen unb bie
fid; feßt auch im Äunftbetriebe bereits fühlbar macht. SOian hat
in fRußlanb einen eigenen Stil haben wollen unb hat erfannt,
baß in ber einfachen ülrbeit beS ruffifdfen Säuern beftimmte ge»
funbe unb fernige (Slemente liegen, welche einer höheren 3iuS=