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Volltext: Das Kaiserl. Königl. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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deren Tagen gehaltenen Vorlesungen des Professor v. Schrötter über 
Optik und Farbenlehre (1865), des Architecten v. Ferstel über Per 
spective (1865), des Baudirector Ruppert über seine im Museum 
ausgestellten Entwürfe für Ueberbrückungen (1866), des Dr. Czerny 
über Physiologie der Farben (1867), des Dr. Leitner aus Lahore über 
seine Reisen und Entdeckungen in Dardistan (1869). 
Die Mehrzahl dieser Vorträge erschieh in ganzem Umfange oder 
auszugsweise in den „Mittheilungen”, dem 1865 in’s Leben getretenen 
Organ des Museums; verschiedene bildeten die Grundlage für selbst 
ständige Erscheinungen. Die genannte Zeitschrift, welche einerseits 
bestimmt ist, den Verkehr zwischen der Anstalt und ihren Correspon 
denten und Freunden zu erleichtern, andererseits durch ihren Neben 
titel „Monatsschrift für Kunst und Kunstgewerbe” bereits das weitere 
Gebiet ihrer Thätigkeit andeutet, wurde von ihrer Gründung bis in 
das Jahr 1869 von Dr. Georg Thaa, vom Mai des genannten Jahres 
an von seinem Nachfolger im Amte redigirt und fast ausschliesslich 
von den Angehörigen des Museums geschrieben. 
Daneben wurde, so weit die Mittel der Anstalt es verstatteten, 
unablässig dahin gestrebt, durch literarische und artistische Publicationen 
die Zwecke des Museums zu fördern. So wurden der für die Geschichte 
der textilen Künste so wichtige Mess-Ornat für den Orden vom gol 
denen Vliess (die sogenannten „burgundischen Gewänder”) und die 
byzantinischen Buchdeckel der Marcusbibliothek in Venedig in photo 
graphischen Nachbildungen herausgegeben, ferner in facsimilirten Copien 
das Stick- und Spitzen-Musterbuch Hans Sibmacher’s vom Jahre 1597 
und die von Ottavio Strada für Kaiser Rudolf II. gezeichneten Ent 
würfe von Prachtgefässen in Gold und Silber. Zwei weitere Publica 
tionen brachten Umrisse und Ornamente antiker Thongefässe in grossen, 
zu Zeichnungsvorlagen geeigneten Blättern. Auf Anregung und mit 
Unterstützung des Museums wurde die Herausgabe italienischer Intarsia- 
Ornamente von V. Teirich unternommen und ein Correspondent des 
Museums, Herr Grosshändler Otto Edler v. Bauer in Brünn, spendete 
die Mittel zur Uebersetzung und Drucklegung der Abhandlungen 
Salvetat’s über Keramische Decoration und Emaillage. Endlich darf sich 
die Direction der Anstalt das Verdienst beimessen, zu dem ausgezeich 
neten Werke des Professor Ernst Brücke „Die Physiologie der Farben” 
die Anregung gegeben zu haben. 
An die im Laufe der Jahre herausgegebenen Ausstellungs- und 
Special-Cataloge (Webereien-, Ornamentstich-, Bibliotheks-Catalog) reiht 
sich nunmehr eine neue Serie, die der illustrirten Cataloge, welche mit 
dem vom Custos Schestag gearbeiteten Cataloge der Ornamentstich- 
Sammlung eröffnet wird.
	        
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