MAK

Volltext: Das Kaiserl. Königl. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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schule und die Wohnung des Directors enthalten. Das Souterrain 
enthält an tiefer gelegten Lichthöfen die vierte Fachschule für Bildhaue r 
und die Gypsgiesserei, dann geräumige Depots und eine Dienerwohnung. 
Die Localitäten für Kanzleien (n) sind im Erdgeschosse, im Mezzanin und 
im i. Stock zweckmässig vertheilt, in welch’ letzterem auch der Sitzungs 
saal des Curatoriums (t) und das Bureau des Directors (u) situirt ist. 
Durch die Bestimmung der Räume und deren Bedeutung ist das 
Parterre als das Hauptgeschoss des Baues gekennzeichnet. Als solches 
ist dasselbe auch im Aeusseren durch eine Stockwerkshöhe und die 
grossen Fenster charakterisirt. An den vom Vestibüle (a) zugängigen, 
mit Glas gedeckten, für grössere plastische Arbeiten bestimmten Arka 
denhof im Centrum des ganzen Baues (d) grenzen zu beiden Seiten, in 
der Längenaxe enfilirt, Oberlichtsäle für architektonische Gypsgüsse (e) 
und für textile Kunst (i). 
Diese drei Räume bilden gewissermassen den Kern, um welchen 
sich rings herum die Ausstellungsräume mit Seitenlicht gruppiren, der 
art also, dass sich an den, durch den Arkadenhof gebildeten Mittelbau 
beiderseits dreitractige Seitenbauten anschliessen, welche an den Enden 
durch einflüglige Eckbauten abgeschlossen werden. Die Säle mit Seiten 
licht sind bestimmt für Keramik (f, g), Erzeugnisse der modernen 
Kunstindustrie (h), Goldschmiedearbeiten, kleine Plastik u. s. w. (k), 
Metallarbeiten (1), Glas (m). Auf diese Weise ist das Erdgeschoss in 
seiner ganzen Ausdehnung vollkommen für Ausstellungszwecke ausge 
nützt; es sind Localitäten von verschiedener Grösse und Beleuchtungs 
art, wie es der Zw'eck eben fordert, gewonnen, und dieselben sind 
untereinander in den einer systematischen Aufstellung entsprechenden 
Zusammenhang gebracht. An der Rückseite des grossen Hofes ist die, 
den drei mittleren Arkadenaxen in ihrer Gesammtbreite entsprechende, 
Hauptstiege (o) angeordnet, welche nur in den ersten Stock führt, 
während die an der linken Seite des Vestibüls gelegene sogenannte 
Schulstiege (c) alle Geschosse untereinander verbindet. 
Die in der Eingangsaxe liegenden, die Communication vermittelnden 
Bautheile, das Vestibül, der quadratische Arkadenhof und die Haupt 
treppe bilden ein durch die Arkaden verbundenes Ganzes, welches 
sich in höherem Grade als die übrigen Bautheile zur Lösung eines 
architektonischen Problemes eignet, und welchem auch eine bevorzugte 
Durchbildung zugewendet wurde. 
Die grossen Dimensionen der Ausstellungsräume erforderten auch 
grosse Profilhöhen, daher für jedes der beiden Hauptgeschosse eine 
Höhe von beiläufig 24 Fuss angenommen wurde. 
Die Bedingung eines vollkommen feuersicheren Abschlusses der 
Ausstellungs-Localitäten führte dahin, die Langsäle einzuwölben und
	        
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