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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

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mit verschiedener Wendung darstellt, gerade wie wir 
es vor Jahrzehnten noch auf unseren Papiertapeten 
sahen, die ja auch von China und Japan ihren Aus 
gang genommen haben. Technisch beachtenswerth ist 
dabei das Material der Goldfäden, welches nicht mehr 
und nicht weniger als vergoldetes Papier ist, dennoch 
aber eine Geschmeidigkeit und Festigkeit besitzt, dass 
es sich wie ein anderer Faden in das Seidengewebe 
hat einweben lassen. Der Stoff fühlt sich so biegsam 
und geschmeidig an, als bestände er einzig aus Seide. 
Den- gleichen Eindruck machen die Stickereien, 
nicht minder reich in den Farben, nicht minder vor 
züglich in der Ausführung. Barock als Ornamente auf 
den Kleidern, sind sie auf selbstständigen, bildartigen 
Flächen wie Stillleben und Thierstücke getreu nach 
der Natur. Die wundervollen Blumen, die gefiederten 
Vögel machen der Zeichnung und der Stickerei die 
gleiche Ehre, aber in Einem unterscheiden sie sich 
wesentlich von einem Gemälde und von unserer Art. 
So getreu sie der Natur in Bewegung, Leben und 
Farbenspiel nachgebildet sind, so sind sie ganz ohne 
Schattenangaben, ganz ohne Modellirung gehalten. . o 
wirken sie nur um so reiner als Decoration. 
Noch gar vielerlei, wenn auch minder bedeuten 
der Kunstzweige, die uns in dieser oder jener Be 
Ziehung lehrreich oder interessant sein könnten, hatten 
wir bei den Japanern zu gedenken, wenn uns eine aus 
führliche Besprechung nicht zu weit führen wurde. 
Erwähnen wollen wir sie wenigstens, die buntgespren 
kelten oder goldgepressten Lederarbeiten, die Vorhänge
	        
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