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rend früher nach der Statistik in Weeber’s „Landgütern etc.“ der Leinbau in Mähren:
17.447 Joch mit 3 - 59 Centner pr. Joch und 62.546 Centner im Ganzen — umfasste.
Der Leinbau hat i. J. 1871 — wie in anderen Ländern auch — durch Insecten und
namentlich durch die Gamma-Eule bedeutend gelitten.
Bemerkenswerth ist die Erscheinung, dass die mährischen Leinbauer seit jeher immer
nur Perna’er und Riga’er etc. Samen beziehen — also vom Markte der Ostsee-Provinzen sich
nicht emancipiren wollen.
11. Der Hanfbau
nimmt neuerer Zeit — während der Flachsbau sich erweitert — immer mehr ab; sehr ver
einzelt und in kleinen Parcellen tritt er auf in den Bezirkshauptmannschaften: Auspitz, Bosko-
witz, Gaya, Hohenstadt, Littau, Sternberg, Wall.-Meseritsch, Weisskirchen, Wischau, Znaim,—
dagegen hauptsächlich verbreitet in den Bezirkshauptmannschaften: Göding, Holleschau,
Hradisch, Kremsier, Olmütz, Prossnitz, Ung.-Brod, — aber überall nur vom Kleingrundbe
sitze gepflegt und zumeist für den eigenen Hausgebrauch verwendet.
Im Jahre 1871 *) war das Ernte-Ergebniss in den betheiligten 31 Gerichtsbezirken
nachstehendes:
n ■ , . , • i : Fläche in
Gerichtsbezirke Jochen
Ertrag in Centner
pr. Joch pr. Fläche
Gerichtsbezirke ^jochen**
Ertrag in Centner
pr. Joch pr. Fläche
Klobauk, Br. Kr
Blansko
Gaya . .
Göding .
Lundenburg
Strassnitz
Müglitz . .
Holleschau
Bistritz am Host
Wisowitz .
Hradisch .
Napagedl.
Ung.-Ostra
Kremsier .
Kojetein .
Prerau . .
23
18
169
28
45
204
2
215
45
123
300
277
75
394
234
312
3- 0
1-3
14-0
27-4
17-3
14-1
20-0
4- 2
1-5
4- 5
5- 0
3'0
5-0
3- 9
5-0
4- 9
69
24
2.445
776
78
2.889
40
900
72
573
1.500
818
375
1.548
1.173
1.539
Zdaunek
Littau
Mähr.-Neustadt .
Olmütz ;
Prossnitz
Plumenau . . . .
Sternberg
Ung.-Brod . . . .
Klobouk, Hr. Kr.
Wsetin
Leipnik
Wischau
Austerlitz
Butschowitz . . .
Joslowitz
215
98
8
317
76
32
7
146
149
78
46
5
19
84
14
3-8
13-0
7- 6
10-0
3- 1
6.0
■“ 2-2
11-5
5-3
8- 1
2- 4
4- 0
40
3- 8
3-5
829
1.328
61
3.153
247
212
15
1.714
802
632
104
20
76
331
49
Es waren also in Mähren 1871 dem Hanfbau gewidmet 3758 Joch, der Ertrag pr. Joch
war im grossen Durchschnitt 6'5 Centner und der Totalertrag an Hanf im Lande 24.392
Centner — gegen 25.000 Centner vor 20 Jahren.
12. Der Hopfenbau
ist gegenwärtig in Mähren so unbedeutend, dass es vornherein überraschen muss, aus der
Ernte-Statistik von 1871 zu ersehen, dass er überhaupt nur in 14 von allen 30 Bezirks
hauptmannschaften — oder nur in 21 von allen 76 Gerichtsbezirken — oder noch specieller
angedeutet: nur in 36 von allen 3060 Katastralgemeinden des Landes mit nennbarer Fläche
*) Hanfbau — auf Karte III illustrirt; die Ernte-Ergebnisse von 187? siehe rückwärts im Tableau 38.