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Volltext: Das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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Neuen und Bedeutenden zu Tage fördert, um ihr stets neues Interesse zu gewähren, 
sodann auch an der Ueberzahl der Ausstellungen in den letzten Jahren, welche 
nunmehr in der That für eine Weile Ermüdung herbeigeführt haben. 
V. 
Zu allen diesen Bemühungen, wie sie sich in Rede, Schrift und in den 
verschiedenartigen Ausstellungen darstellen, gesellte sich als ein nicht am wenigsten 
wirksamer Factor der persönliche Verkehr der Industriellen und ihrer 
Künstler mit den Organen und Instituten des Museums. Wie sehr die Bibliothek 
des Museums besucht und benützt wurde, das zeigten deutlich die wachsenden 
Ziffern, sowie die Nothwendigkeit der Eröffnung der Bibliothek auch für den 
Abend. Schwieriger ist zu controliren, wie viel der mündliche Austausch einwirkte, 
oder wie sehr und wie weit die Lehrer und die älteren Schüler an der Kunst- 
aewerbeschule von der Industrie mit Aufgaben in Anspruch genommen wurden. 
Dass aber dieses Letztere geschah und bereits früh in bedeutendem Masse, 
beweisen die überaus zahlreichen Gegenstände, welche, nach Entwürfen, Zeich 
nungen oder Modellen unserer Lehrer geschaffen, bereits 1873 auf der Wiener 
Weltausstellung den Charakter der österreichischen Kunstindustrie bestimmten. 
Noch mehr, ja fast ausschliesslich war dies der Fall auf der Münchener Aus 
stellung von 1876. Ueberall traten die Namen Storck, Laufberger, Sturm, 
König, Teirich in den Vordergrund. Und wie dies für Wien in directer Weise 
der Fall war, so geschah es alsbald, so zu sagen in zweiter Generation, durch die 
Schüler der Kunstgewerbeschule als Lehrer an den Fachschulen in den Kron- 
ländern. Doch sei nicht verhehlt, dass deren Bemühen auch mannigfach auf Wider 
streben stiess. 
Von den Industriellen waren es zuerst KarlGiani, Ludwig Lobmeyr 
(J. & L. Lobmeyr), Eduard v. Haas (Philipp Haas & Sohne), dann Karl 
Haas, Bronzefabrikant und Galvanoplastiker, welche sich, man mochte sagen 
bedingungslos, dem Oesterreichischen Museum anschlossen. Sie holten sich aus dem 
Museum Ideen, Muster, Anregung, Zustimmung, auch kritisches Urtheil in gemeinsamer 
Berathung. Es geschah nicht allzu rasch, dass die Uebrigen folgten, allmalig aber 
geschah es doch, dass keine namhafte Wiener Firma des Kunstgewerbes existirte, 
welche sich nicht ausdrücklich oder stillschweigend den Bestrebungen des Museums
	        
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