Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 35
253 Goldchinesen - Schokoladebecher mit Unterschale.
Um 1720 255
254 Bottengruber-Teller. Um 1727 200
255 Tasse mit Unterschale. Um 1725 175
256 Koppchen mit Unterschale. Um 1730 120
257 Paar gleiche Koppchen mit Unterschalen. Um 1725 . 330
259 Goldchinesen-Deckeldose. Um 1720 230
261 Großer Deckelbecher. Um 1730 380
262 Teekännchen mit farbigen Chinoiserien. Um 1724 . . 240
264 Teller mit reichem Kauffahrtei- und Chinoiseriedekor.
Um 1725 330
266 Fond-Kaffeekanne. Um 1730 180
268 Jagdteller. Um 1760 65
270 Kavalier au® der Folge der italienischen Komödie.
Um 1740 150
271 Tanzender Harlekin mit großem Höcker. Um 1740 . . 280
272 Türke mit Laute. Um 1840 300
273 Bonbonniere mit farbigem Kauffahrtei- und Fischer
dekor. Um 1750 120
275 Kännchen. Um 1750 80
276 Kleiner Deckeltopf. Um 1730 95
279 Teller mit Korbrand. Um 1760 65
281 Butterdose. 18. J 60
282 Teekännchen. Frühzeit 90
286 Teller mit Korbrand. Um 1760 40
Porzellan verschiedener Provenienz.
296 Wiener Dupaquier - Einsatztasse mit Unterschale,
Hausmalerei, wahrscheinlich von Preußler in Breslau.
Um 1725 240
Jlutographen und
J. A. Stargardt in Berlin bringt am 8. Fe
bruar Autographen und Handzeichnungen aus ehern.
Alt-Leipziger und anderem Besitz zur Versteigerung.
Unter den Autographen rangiert an erster Stelle
ein Schriftstück vom Erfinder des Blitzableiters, dem
amerikanischen Schriftsteller und Politiker Benjamin
Franklin, das mit 2000 Mark bewertet ist. Ihm
reiht sich ein wundervoller Brief Mozarts an
Prof. Anton v. K 1 e i n in Mannheim, den Freund
Schillers, an. Der Tonkünstler behandelt die »künf
tige teutsche Singbühne« in Wien, der er nicht viel
Glück verspricht. »Wäre,« sagt er bitter, »nur ein
einziger Patriot mit am brette, es sollte ein anderes
Gesicht bekommen! Doch da würde vielleicht das so
schön aufkeimende National-Theater zur blüthe ge
deihen und das wäre ja ein Ewiger Schandfleck für
Teutschland, wenn wir Teutschen einmal mit Ernst
anfingen, teutsch zu denken, teutsch zu handeln,
teutsch zu reden und gar teutsch — zu singen.« Der
Brief ist auf 1800 Mark geschätzt. Ein Rarissimum
ist ein Schriftstück von Händel, von dem Geschrie
benes überaus selten auf dem Markt auftaucht.
Eine Besonderheit ist das Stammbuch des Pro
fessors August Cornelius Stockmann in Leipzig,
der unter dem Einfluß von Goethes »Leiden des jun
gen Werthers« die »Leiden der jungen Wertherin«
geschrieben hat. Goethe ist da mit einer Eintragung
aus der ersten Zeit seines Aufenthaltes in Weimar
vertreten, die sich auf die »Leiden der jungen Wer
therin« bezieht. Von anderen Weimaranern
finden wir im Stammbuch Wieland, Bertuch,
den Archivdirektor Martin Schamelius und aus
der vorgoethischen Zeit den Direktor des Gymna
siums Joh. Michael H e i n z e.
Unter den Autographen des Goethe-Kreises
wird namentlich in Wien ein Brief interessieren, den
Ottilie von Goethe, die Schwiegertochter des
Dichterfürsten, am 24. August 1840 von Wien aus an
Henriette Keil in Leipzig schrieb: »Ich habe mich
nicht getäuscht,« heißt es da. »als ich jahrelang
daran arbeitete, wieder hierher zu kommen, denn
das Leben gleitet leiser hier an mir vorüber, — mich
297 Doccia-Ginori-Teller. Florenz, Mitte 18. J 90
298 Chinoiserien-Tasse mit Unterschale. Frankenthal, 1768 80
299 Mädchen in lebhaft bewegter Haltung. Höchst,
um 1765 70
300 Bonbonniere mit feinen farbigen Miniaturen. Sevres,
um 1760 56
304 Frankenthaler Hannong-Tasse. Mitte 18. J 50
306 Höchster Koppchen mit Unterschale. Mitte 18. J. . . 55
307 Winzerin. Frankenthal, um 1770 75
308 Sechs gleiche Teller. Wien, um 1770 112
309 Mingschale aus Porzellan. China, 16, J . 175
319 Bonbonniere mit reichem Goldchinesendekor, Berlin,
Zeptermarke 140
329 Kaffeekännchen. Limbach, 18. J 40
331 Vier Tassen mit Unterschalen. Höchst, um 1770 ... 84
Fayencen, Steinzeug.
361 Delft-Schüssel. 18. J 30
367 Polychrome Delft-Schüssel. 18. J 72
370 Westerwälder Henkelkrug mit Silberdeckel. Um 1600 .62
371 Paar Hanauer Fayencevasen. Um 1700 68
372 Runde Wochen-Terrine mit Deckel und Unterteller.
Kassel, 18. J 42
375 Hanauer Fayenceplatte. Um 1700 34
380 Butterdose in Form einer Gurke. Proskau. 18. J. . . 58
385 Spanische Majolikaschüssel. 18. J 36
394 Hanauer Napf mit zwei Blatthenkeln. Anf. 18. J. . . 62
398 Große Schweizer Fayencekachel. Um 1700 ..... 32
(Schluß folgt.)
JCandzeichnungen.
erfassen nicht so heftige Wellen, daß sie mich an
Klippen werfen könnten, wo ich mir die noch nicht
gesundete Brust wieder verletzte. . . ich möchte
immer hier bleiben, aber eigentlich Schmerz wird
mir doch nur die Trennung von einem Wiener hier
bereiten. Es ist ein Dr. Seligmann . . . Ich weiß
kaum einen geistreicheren, originelleren Umgang,
und wenn der Tag . . . ihn auch ganz in Anspruch
nimmt, so bin ich doch in den späteren Abendstun
den immer gewiß ihn zu sehen . . .« Dieser Wiener
nun, von dem hier Ottilie von Goethe spricht, ist
Professor Dr. Romeo Seligmann (1892 t), der
Vater des Prof. Adalbert Franz S e 1 i g m a n n, des
bekannten Malers und Kunstkritikers der »Neuen
Freien Presse«, der übrigens in seiner Sammlung
viele interessante Erinnerungen an Ottilie von Goethe
bewahrt. Zum Weimarer Kreis gehört auch der Phi-
lolog Franz P a s s o w, von dem zwei Briefe vorlie
gen, in denen ganz entgegengesetzte Meinungen über
Goethe zum Ausdrucke kommen. Während er im
Briefe vom 9. Dezember 1808 schreibt: »Goethe hat
die Direktion des Theaters abgegeben. Seit (sic?)
elendes Betragen zu der Napoleons p.
Zeit, das immer fortwährt, hat ihm seit jener Zeit
die Neigung unseres edeln Hzgs sicht
bar entzogen, u. jetzt ist wahrscheinl, alles per-
sönl. Verhältnis aufgehoben«, bedauert er in seinem
Brief vom 29. VIII. 1810 außerordentlich, Goethe in
Teplitz verfehlt zu haben; er hofft, in Dresden sich
seines Umgangs erfreuen zu können, »was denn
freylich noch mehr werth ist, als ein flüchtiger Be
such in Reisestaub u. Reiseeile«.
Aus der Autographen-Abteilung möchten wir
schließlich noch zwei interessante Schiller-
Briefe, ein Musikmanuskript von Schubert (»Der
Blumenbrief«) und zwei Briefe des Kupferstechers
Schwerdtgeburth hervorheben, die von größ
tem Interesse für die Entstehungsgeschichte seines
berühmten letzten Bildnisses Goethes sind.
Unter den Handzeichnungen, die aus
dem Album der Tochter und Enkelin des Leipziger
Kupferstechers Joh. Friedrich Bause, Juliane