XII
»Joseph Mildner«. Einigemalc zeichnete er »Dcrley Arbeit
wird verfertiget« etc. Über MiIdners Ausbildung und Leben
ist uns nichts weiter bekannt. Auch ist man den Quellen
seiner Kunst noch nicht nachgegangen. Wir wissen heute
nur, daß er in der Glashütte von Gutenbrunn als Glas
schleifer angestellt war. Seine Arbeiten tragen durchaus
persönlichen Charakter und sind wüirdig der Wertung, die
man ihnen heute zuteil werden läßt. Auf der Ausstellung,
die das Werk des Künstlers vollwertig charakterisiert, befin
den sich Gläser aus den Jahren 1787—1807. Sein reifstes
Können offenbart das wundervolle Sinzendorf-Glas von
1804 (Nr. 76). Von den nicht häufigen Milchglasbechern,
bei denen das rotgoldene Medaillon auf dem Weiß der
Wandung eine feine koloristische Wirkung ergibt, bringt
die Ausstellung drei Beispiele. Auch sind Doppelw'and-
becher da mit Färbung der ganzen Wandfläche und solche,
bei denen der untere Glasreifen zugleich mit einem zweiten
Boden vereinigt ist, so daß nur eine Art Einsatz gebildet
erscheint.
Völlig anders gibt sich die Dekorationsweise von Mohn
und Kothgasser. Hier handelt es sich um eine Hohlglas
malerei mittels durchsichtiger Schmelzfarben, eine Technik,
w’elche vom V'ater des Gottlob Mohn, dem Porzellan
maler Samuel Mohn, der in Weißenfels, Leipzig, Dresden
und anderwärts in Deutschland gelebt hat, erfunden wurde.
Die Ausstellung bringt einige Arbeiten dieses älteren Mohn,
doch liegt das Schwergewdeht auf den Schöpfungen seines
Sohnes, der 1811 nach Wien kam. Mit Kothgasser zu
sammen brachte er monumentale Glasmalereien in Laxen
burg zur Ausführung. Die Ausstellung zeigt an zwmi