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Volltext: Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit

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weitere Schreibbüchel im gleichen Besitz, die uns mit 
einem Gehilfen Kothgassers namens Hablischeckbekannt 
machenk Sie stammen aus den Jahren 1820, 1823 und 
1826 und enthalten die Abrechnungen über eine große 
Reihe von Gläsern, bei welchen Hablischeck zumeist bloß 
die Schrift ausgeführt hat. Bei diesen heißt es »geschrieben«, 
bei anderen, er hätte sie »konturiert«, »übermalt«, »gestupft«, 
»nachgebesert«. Auch Arbeiten in »Dunstgelb« sind erwähnt. 
Eine erkleckliche Anzahl von Gläsern hat er aber auch 
selbst »gemahlt«. Unter letzteren befinden sich solche mit 
der Stephanskirche, vom Burgplatz, mit Karten, Himmels 
zeichen u. a. Einmal erwähnt er eine »große Platen«, für 
welche er 90 fl erhielt. 
Von fast allen in den Verzeichnissen angeführten Gläsern 
haben sich Beispiele erhalten. Anfangs verwendet Koth- 
gasser zylindrische Becher für seine Malereien oder solche, 
die in der Mitte eingezogen sind. Seit etwa 1815 benützt 
er den »Ranftbecher«, der sich nach oben erweitert und 
unten einen massiven geschlägelten Fußwulst aufweist. 
Kothgassers Malereien sind nicht immer transparent aus 
geführt, häufig sind sie auf weißem Grund gesetzt, so daß 
sie mehr oder weniger opak erscheinen. Seit etwa 1820 
belegt er öfters die ganze Wandung mit Gold oder Silber 
und läßt nur das Bildfeld ausgespart. Schmale, silbergelb 
geätzte Rähmchen mit antikisierenden Ornamenten schließen 
die Bilder ab. Ähnliche Friese zieren den Lippenrand. Das 
Repertoire seiner Malereien ist von erstaunlicher Mannig 
faltigkeit: Porträts, Ansichten von Wien und Umgebung, 
’ »Ein Einschreib Büchel Vier (!) dem Herrn Herrn von 
Hablischech 1823 den gten May.«
	        
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